Gespräche mit Eltern im Kindergarten sind so verschieden, wie deren Kinder.
Vom täglichen „Smalltalk“, auch „Tür- und Angelgespräche“ genannt, bis hin zum jährlichen Entwicklungsgespräch, gibt es sehr viele Situationen, in denen wir PädagogInnen an die Eltern unserer Kinder herantreten.
Immer wieder gibt es dabei Elterngespräche, die eine Herausforderung für uns darstellen.
Sollen dabei so sensible Themen wie etwa Verhaltensauffälligkeiten beim Kind, Auffälligkeiten in der kindlichen Entwicklung, oder aber auch die Körperhygiene des Kindes zur Sprache kommen, so beschert dies uns Pädagoginnen meist schon im Vorfeld schlaflose Nächte.
Wir machen uns etwa Gedanken wie:
- Wie kann ich das Thema ansprechen, ohne dass sich der Gesprächspartner „auf den Schlips getreten“ fühlt?
- Wie kann ich die Thematik professionell und lösungsorientiert auf den Tisch bringen?
- Was mache ich, wenn die Eltern nicht kooperieren wollen, oder gar wütend und respektlos reagieren?
- Muss ich noch andere Aspekte, wie z.B. familiäre Probleme, beim Gespräch beachten?
- Wie kann ich den Eltern Halt und Unterstützung geben?
Unser pädagogischer Alltag geht schon lange über das reine Bildungs- und Betreuungsangebot hinaus, da viele Erziehungsaufgaben, die eigentlich in der Familie passieren sollten, bei uns „abgeladen“ werden. Auch Eltern und andere Bezugspersonen „unserer“ Kinder wünschen sich zusehends Orientierung und Halt von uns und erwarten sich oftmals vom Kindergarten eine Lösung für ihre familiären Probleme.
Dies alles gestaltet unsere Arbeit, vor allem mit den Eltern, zunehmend schwierig und lässt Elterngespräche zu wahren „Angstgespenstern“, werden.
Die psychologische Belastung fürs Personal steigt und das „Abschalten“ nach der Arbeit gestaltet sich oft schwierig.
Aus diesem Grund haben wir uns, im Rahmen der Säule „Pädagoginnengesundheit“, dazu entschlossen, einen Team-Workshop zu diesem Thema zu machen.
Unsere Workshopleiterin Sandra Kaiser, kommt aus dem Bereich Coaching und Supervision und gab uns in ihrem 3stündigem „Coaching“ viele hilfreiche Tipps wie man leichter „Schwierige Elterngespräche“ führt und auch besser mit der emotionalen Belastung in unserem Job umgeht.
Gemeinsam mit ihr konnten wir viele herausfordernde Situationen reflektieren und konkrete Lösungsansätze erarbeiten.
Gerade der Austausch im Team gab uns wieder viel Kraft und Motivation für die Arbeit mit den Eltern und so haben wir es uns zum Ziel gesetzt, auch in Zukunft mindestens 1x im Jahr ein Teambuilding im Bereich „Pädagoginnengesundheit“ zu absolvieren.
Um sonst heißt es schließlich nicht:
„Teamwork, makes the dream work!“ (Bang Gae)
Artikel: Bernadette Hofer, Barbara Schweinberger