Dem Thema "Lern- & Lebensraum Schule – zukunftsfähig und nachhaltig" war die Tagung für GesundheitsreferentInnen an Salzburgs Schulen in St. Virgil im November 2016 gewidmet. Sie hatte neben Ateliers zum Thema "Umwelt und Nachhaltigkeit" interessante Impulsreferate zu bieten. Rund 110 interessierte Pädagoginnen, GesundheitsreferentInnen und DirektorInnen aller Schultypen waren gekommen, um sich zu vernetzen und um sich Impulse für die Zukunftsfähigkeit des Lebensraums Schule zu holen.
„Die Kinder und Jugendlichen dieser Zeit sind immer schuldig, schuldig, nicht das erreicht zu haben, was den Idealen einer individualisierten Erfolgsgesellschaft entspricht“, so Mag. Bernhard Heinzlmaier, Institut für Jugendkulturforschung Wien/Hamburg in seinem Impulsreferat über „Kinder und Jugend 2016 – auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Ihnen gehe es wie dem Kaninchen aus Alice im Wunderland: ständig in Eile, im Aufbruch, mit Blick auf die Uhr. Eine Antwort darauf sei laut einer These des deutschen Soziologen Hartmut Rosa die Depression als individuelle Entschleunigungsstrategie, so Heinzlmaier, dessen Beitrag im Anschluss kontrovers diskutiert wurde.
Um den Themenkreis Ökologie-Zeit-Nachhaltigkeit drehte sich das Impulsreferat von Uni.Prof. Dr. Marin Knoll, Uni Salzburg. Knoll machte die dramatische Zunahme ökologischer Wirksamkeit menschlicher Gesellschaften seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts deutlich. Seitdem sei ein historisch nie zuvor dagewesener Umsatz von Energie und Materialien mit einer Beschleunigung ökonomischer und technischer Prozesse einhergegangen. Sein Vortrag diskutierte die Konsequenzen dieser Intensivierung und Beschleunigung.
„Ich weiß, wie schwierig es ist, etwas eigentlich Selbstverständliches zu unterrichten“, darauf wies Landesrat Dipl-Ing. Dr. Josef Schwaiger bei der Eröffnung der Veranstaltung hin, die im Zeichen der Nachhaltigkeit stand. Er unterstrich die Bedeutung der Verankerung von Nachhaltigkeit im schulischen Leben und wies auf die Aktivitäten des Landes Salzburg hin wie Trinkwasser-Oasen oder Waldpädagogik. Dipl.-Ing. Petra Gajar vom Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) betonte vehement die Bedeutung des Themas gerade in der heutigen Zeit: „Ich wünsche mir, dass Nachhaltigkeit ein Lebensthema bleibt und kein Überlebensthema wird“, so Gajar.
Mag. Angelika Bukovski MIM, stellte unter anderem die AVOS-Initiative „Gesunde Volksschule“ vor und sprach über deren fünf Säulen: Ernährung, Bewegung, Lebenskompetenz, Umwelt & Sicherheit sowie PädagogInnen-gesundheit. Sie seien die wesentlichen Bestandteile einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Lebensfelds Schule. Mag. Renate Sorko von Ökolog, Österreichs größtem Netzwerk für Schule & Umwelt, stellte ihre Einrichtung vor und unterstrich die Bedeutung der Bildung im Zeichen der Nachhaltigkeit. Nach der Diskussion der Beiträge gab es eine Reihe von Ateliers rund um das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit.
