Entscheidende Verbesserungen in der Unternehmenskultur hat das Salzburger Werk des Diamant-Werkzeugherstellers Gölz bei internen Workshops zum Qualitätsmanagement mit dem AMD Salzburg erreicht.
Ein verbessertes Betriebsklima sowie beachtliche Einsparungen beim Energieverbrauch sind nur zwei der positiven Ergebnisse, die der Diamantwerkzeughersteller Gölz in Salzburg-Liefering im Lauf des Jahres 2008 auf der Positiv-Seite verbuchen konnte. Dazu kamen noch enorme Erleichterungen auf der persönlichen und organisatorischen Ebene, wie eine wesentlich verbesserte interne Kommunikation, gestraffte Produktionsabläufe, die Festlegung von Standards, an denen sich alle orientieren können und ein um ein Vielfaches verbessertes Raumklima in den Produktionshallen. Stein des Anstoßes für diese erfreulichen Entwicklungen waren Workshops, die der AMD Salzburg 2009 im Betrieb abgehalten hat.
Zuvor hatte sich die Situation im Betrieb anders präsentiert: Kommunikationsschwierigkeiten, Reibungsverluste, Stress und schlechte Stimmung – das sind auf Dauer recht ungünstige Begleiter in einem Unternehmen, das mit hochwertigen Produkten auch entsprechend erfolgreich sein will. Manche dieser misslichen Begleiterscheinungen im Tagesablauf brachten Produktionsleiter Johann Burgstaller schon vor geraumer Zeit auf die Idee: „Hier muss etwas geschehen!“ So richtig ins Rollen gebracht haben die Veränderungsprozesse – neben seinen Erfahrungen aus anderen Betrieben – entsprechende Artikel über die Angebote des AMD Salzburg in den „AM’punkt“-Ausgaben. „Die erfreuliche Zusammenarbeit mit Mag. Irene Lanner vom AMD Salzburg hat uns regelrecht einen Spiegel vorgehalten. Auf diese Weise haben wir gesehen, was die Fakten sind – positiv wie negativ – und darauf aufbauend können wir weiterarbeiten“, erklärt Klaus Schlor von der Geschäftsleitung und Verkaufsleiter, „und ein Faktum ist, dass sich die Leute im Betrieb jetzt deutlich wohler fühlen, als noch vor wenigen Monaten“, freut er sich. Dass ein für alle Seiten gewinnbringender Verlauf in Gang gekommen ist, freut auch Produktionsleiter Burgstaller: „Wichtig für die Zukunft ist auf jeden Fall, dass wir uns hier weiter engagieren, weil wir schon jetzt sehen, um welches Vielfache jeder investierte Euro wieder zurückkommt.“
Ist-Stand-Erhebung
Die AMD-Workshops wurden in zwei Durchgänge eingeteilt – einmal die Gruppe Administration/Verkauf und dann Produktion/Technik. Die Iststand-Erhebung in beiden Gruppen hatte das Ziel, alle Punkte, die den Mitarbeitenden zu schaffen machten, aufzuzeigen, Jede und Jeder sollte einmal alles sagen können, überdies war wichtig, das gesamte Team aktiv mit ins Geschehen einzubeziehen. Für die Firmenleitung erstaunlich: „Anschließend haben wir alle Punkte nach Prioritäten gereiht und das fiel ganz anders aus, als wir erwartet hatten“, berichtet Klaus Schlor. „Denn zu der Zeit beschäftigte uns die EDV-Umstellung auf ein gemeinsames System mit unserer deutschen Muttergesellschaft über Gebühr und wir hatten da die höchste Dringlichkeit erwartet.“
Tatsächlich war jedoch sowohl den Administrations/Verkaufs- als auch Produktions/Technik-Mitarbeitenden die Art der Kommunikation untereinander sehr wichtig, zumal die Produktion im Haus auf drei Stockwerke verteilt ist. „Der Informationsfluss zwischen den einzelnen Bereichen war nicht optimal. Dazu kamen ‚Kleinigkeiten’, wie etwa Außendienstleute, die während der Innendienst-Mittagspause anriefen, KollegInnen, die am Handy oder über Skype telefonierten und daher Anrufe am Festnetz nicht entgegen nahmen oder Abwesenheiten, von denen nicht alle wussten – das haben wir teils mit ganz einfachen Mitteln aus der Welt geschafft“, erzählt das Geschäftsleitungsmitglied weiter. „Jetzt gibt es beispielsweise, für alle zugreifbar, einen internen Kalender, in dem Urlaube und sonstige Abwesenheiten eingetragen sind. Oder, sobald jemand mobil telefoniert, wird der Festnetz-Hörer abgehoben und zur Seite gelegt, und schon weiß die Vermittlung, warum nicht abgehoben wird“, ergänzt Johann Burgstaller. Die Belegschaft hatte auch erfreulich viel Positives anzumerken. „Die Einstellung zum Betrieb, die Loyalität zum Unternehmen, diverse Sozialleistungen – das alles trägt immens zur Identifizierung mit unserem Betrieb bei und das schätzen unsere Mitarbeitenden zum Teil viel mehr, als wir erwartet haben“, betont Klaus Schlor.
Problemanalyse und Lösung
Nach den umfassenden Problemanalysen folgten die Lösungsworkshops. Ganz oben auf der Prioritätenliste in der Produktion fand sich beispielsweise die Organisation von Material – ohne Rohmaterial gibt es keine Produktion. Stress erwies sich als maßgebliches Problem, ebenso wie der Mangel an Zeitressourcen, der immer wieder die Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen aus den Reihen der KollegInnen verhinderte. „Die Neuausrichtung der Produktionsleitung hat hier wesentlich dazu beigetragen, dass wir neue Richtlinien erarbeiten, die noch mit entsprechenden Standards ergänzt werden müssen“, fügt Betriebsleiter Ing. Michael Brandstetter hinzu.
Die erfreuliche Verbesserung des Raumklimas in den drei Stockwerken der Produktionshallen sowie die erheblichen Energieeinsparungen schlagen sich direkt in Zahlen nieder. Intensive Zusammenarbeit und Betreuung erhält die Fa. Gölz hier von der Salzburg AG. Produktionsleiter Burgstaller will in Zukunft gerade beim Energiesparen weiter die Potentiale nützen: „Durch angepasstes Schalten von Produktionsmaschinen haben wir viel erreicht, ebenso wie durch Umstellung des Heizsystems im Lager, wo wir bereits rund 10.000,- Euro eingespart haben und noch weitere Optimierungen möglich sind.“
Einen kleinen, aber wesentlichen Anstoß-Stein für das verbesserte Betriebsklima nennt Klaus Schlor abschließend mit einem Lächeln: „Wir arbeiten viel und intensiv zusammen – daher haben wir beschlossen, hin und wieder auch mal gemeinsam zu feiern, und das ist sehr gut so!“