Das Land Salzburg investiert in eine neue Therapiestelle für die Behandlung von Schlaganfall-PatientInnen in Zell am See. So kann AVOS Betroffene nach einem Schlaganfall nun auch im Pinzgau endlich optimal betreuen. Am Mittwoch, 27.3.2013, fand die offizielle Eröffnung mit LH-Stv. Walter Steidl und Zell am Sees Vizebürgermeister Andreas Wimmreuter statt. Und der Blick in die Zukunft verheißt noch mehr Möglichkeiten: Ab Herbst hilft AVOS durch gezielte Therapie auch Kindern im Vorschulalter, die mit Entwicklungsstörungen zu kämpfen haben.
Nach einem Schlaganfall wieder ohne fremde Hilfe mit dem Bus fahren oder auch nur ein Butterbrot schmieren: Die TherapeutInnen von AVOS arbeiten individuell mit den Betroffenen daran, dass diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihren Alltag wieder selbst bewältigen können. Das passiert in den Bereichen Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie entweder im Hausbesuch oder ab sofort in den neuen Räumlichkeiten in der Hafnergasse 1-3 in Zell am See, die am Mittwoch offiziell eröffnet wurden.
„Mit der Eröffnung dieser neuen Therapie-Einrichtung hier in Zell am See verfolgt das Land Salzburg weiter den Grundsatz „ambulant vor stationär“. So lange es für die Patientinnen und Patienten notwendig ist, stationär behandelt zu werden, muss das auch für jeden möglich sein. Sobald die Behandlung aber ambulant erfolgen kann, soll vermehrt auf diese Variante zurückgegriffen werden. Das bringt mehrere Vorteile: bei wohnortnaher Betreuung mit Therapie und Rehabilitation können die PatientInnen rasch in den gewohnten Alltag zurückkehren und somit schneller in ihrem bekannten Lebensumfeld zurechtkommen. Das ist besonders bei Schlaganfall-PatientInnen von großer Bedeutung. Denn die Wiedererlangung der Selbstständigkeit kann im privaten und bekannten Umfeld besser und schneller erfolgen. Außerdem ist eine ambulante Versorgung günstiger als eine stationäre Versorgung im Krankenhaus. Das lindert den finanziellen Druck auf das Gesundheitssystem“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Gesundheitsreferent Walter Steidl. „Ziel meiner Gesundheitspolitik ist es, auch die Regionen zu stärken. Alle Menschen in Salzburg haben das Recht auf eine Gesundheitsversorgung auf obersten Niveau. Das darf nicht nur für den Zentralraum gelten.“
Therapie für Kinder mit Entwicklungsstörungen
War AVOS im Pinzgau bisher nur in Saalfelden vertreten, bietet die neue Therapiestelle in Zell am See neben genügend Platz für Gruppentherapie, Schulungen oder Fortbildungen auch die Infrastruktur, um individuell mit den PatientInnen aller Altersstufen arbeiten zu können. Denn stufenweise bauen das Land und die GKK auch das Therapieangebot für Kinder mit Entwicklungsstörungen aus: Ab Juni wird sich eine Ergotherapeutin der kognitiven und Bewegungsentwicklungsstörungen bei Vorschulkindern annehmen, ab Herbst kommt Verstärkung in Form einer Logopädin. Sie wird sich um die sprachliche Entwicklung der Kinder kümmern, aber auch die SchlaganfallpatientInnen betreuen. Durch den Ausbau dieses Angebots – das von den Sozialversicherungen und dem Gesundheitsressort des Landes Salzburg getragen wird – konnte auch die Finanzierung der neuen Therapiestelle auf die Beine gestellt werden.
Ambulante Nachbehandlung von SchlaganfallpatientInnen in Salzburg
AVOS bietet im Auftrag des Landes Salzburg, finanziert durch den Salzburger Gesundheitsfonds (SAGES) und unter der medizinischen Leitung von Dr. Christian Bsteh in allen Salzburger Bezirken eine ambulante Nachbehandlung von Schlaganfall-PatientInnen an. Dabei verhelfen speziell geschulte TherapeutInnen betroffenen PatientInnen zur frühestmöglichen Selbständigkeit. Die wohnortnahe Therapie und Rehabilitation ermöglicht den PatientInnen, in ihren gewohnten Alltag zurückzukehren. So wird versucht, eine weitgehende Selbständigkeit in der Lebensführung zu erreichen und eventuell – bei Betroffenen, die noch im Erwerbsleben stehen – sogar einen beruflichen Wiedereinstieg zu ermöglichen. Für noch nicht mobile PatientInnen werden Hausbesuche angeboten; ansonsten stehen Therapieräume in der Stadt Salzburg, in Seekirchen, Hallein, Schwarzach, Tamsweg und jetzt auch in Zell am See zur Verfügung. Die Kosten für die Therapie übernimmt das Land Salzburg. Im Jahr 2012 leistete das AVOS-Team über 19.500 Behandlungseinheiten für 430 PatientInnen.