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Quetschis: „Obst to go“

Abgepackter Obstbrei, genannt "Quetschti", hält Einzug in den Klassenzimmern. Viele Eltern und PädagogInnen stellen sich die Sinnfrage. Berechtigt! Hinsichtlich Fruchtzuckergehalt ist wichtig zu informieren: Die Produkte werben unter anderem mit „zuckerfrei“. Das ist nicht ganz ehrlich. Auf „natürliche“ Art und Weise wird der Zuckergehalt mittels Apfelsaft- oder Traubensaftkonzentrat erhöht. Somit kkönnen in einer 100 g-Packung Quetschobst mal eben 18 g Fruchtzucker stecken. Diese Menge entspricht rund sechs Stück Würfelzucker, in diesem Fall Fruchtzucker. Jedoch birgt ein zuviel an Fruchtzucker im Kindesalter ebenso ein gesundheitliches Risiko.

Der Kombination von Säure und Zucker ist es zu verdanken, dass sich das Kariesrisiko enorm erhöht. Durch das Mundstück wird der süße Brei eingesaugt und umspült in aller Ruhe die Zähne. Die Milchzähne der Kinder sind noch dazu empfindlicher als die Zähne von Erwachsenen. Darüber hinaus bedeutet eine hohe Fruchtzuckerzufuhr eine Belastung für die Leber und kann bei exzessivem Überkonsum zur nicht-alkoholischen Fettleber führen.

Der Öko-Test, Ausgabe März 2015, titelt „Quatschobst“ und dem können wir uns nur anschließen. Falls es doch einmal ein Quetschobst sein soll, ist man gut beraten, bewusst zu Produkten nach einem kurzen Check der Zutatenliste zu greifen. Sämtliche Begrifflichkeiten mit der Endung „ose“ weisen auf zugesetzten (Frucht-)Zucker hin. Aus unserer Sicht kann abgepackter Obstbrei nicht für den täglichen Verzehr empfohlen und sollte aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts als Süßigkeit angesehen werden.

Mehr Infos: Ernährungswissenschaftlerin Cornelia Seitlinger-Schreder, BEd, MSc, AVOS Prävention & Gesundheitsförderung.

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