Im Auftrag des Gesundheitsressorts des Landes Salzburgs existiert bereits seit 1993 unter der medizinischen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Helmut Hintner (Bild) ein österreichweit einzigartiges medizinisches Vorsorgeprogramm: Die Melanom-Früherkennung von AVOS in Salzburg. Die gemeinnützige Institution für Prävention und Gesundheitsförderung präsentierte am diesjährigen Kongress des Europäischen Forums für evidenzbasierte Gesundheitsförderung und Prävention (EUFEP) in Krems im Zuge der Postersession das einzigartige Hautkrebsvorsorgeprogramm, im Rahmen dessen SalzburgerInnen sich einmal jährlich kostenlos untersuchen lassen können.
In Österreich erkranken pro Jahr über 1000 Menschen an einem malignen Melanom. Studien deuten auf einen wachsenden Trend. Es gilt als der Tumor mit der schnellsten zunehmenden Inzidenzrate. Bedingt durch den hohen Malignitätsgrad des Melanoms, welcher daher nicht selten schnell zum Tod der Betroffenen führt, ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig um gute Heilungschancen zu sichern.
Im Rahmen der Salzburger Melanom-Früherkennung können sich SalzburgerInnen ab dem 15. Lebensjahr einmal jährlich kostenlos bei niedergelassenen Salzburger DermatologInnen beraten und untersuchen lassen, RisikopatientInnen sogar zweimal jährlich. Neben der Untersuchung des gesamten Integuments einschließlich der einsehbaren Schleimhäute klären die HautärztInnen in Stadt und Land Salzburg ihre PatientInnen auch über das richtige Verhalten im Umgang mit der Sonne auf.
Die Ergebnisse werden von AVOS und der Universitätsklinik für Dermatologie der PMU/SALK ausgewertet. Wie diese Daten zeigen, konnte aufgrund dieses Programmes ein hoher Anteil der malignen Melanome in den vergangenen Jahren bereits frühzeitig erkannt werden. Für betroffene PatientInnen ist dies ein Glücksfall. „Das Bewusstsein, dass uns beim metastasierten Melanom wenige Mittel zur Behandlung zur Verfügung stehen und es sich bei den verschiedenen Therapiemodalitäten in den meisten Fällen lediglich um eine Verlängerung der tumorfreien Zeit handelt, unterstreicht die Bedeutung dieses Vorsorgeprogramms“, so der ärztliche Leiter des Hautkrebsvorsorgeprogramms von AVOS, Univ.-Prof.Dr. Helmut Hintner.
Ergebnisse des AVOS-Vorsorgeprogramms
Von 1993 bis 2010 wurden 177.174 Personen untersucht, dabei wurden 816 Diagnosen zu feingeweblich verifizierten malignen Melanomen gestellt. 636 (79 Prozent) dieser pigmentierten Hauttumore wiesen eine Eindringtiefe bei einem Breslow-Level von weniger als 0,75 Millimeter auf. Werden Melanome erkannt, die eine geringere Eindringtiefe als 0,7 Millimeter aufweisen, ist eine fast hundertprozentige Heilung zu erwarten. Mit Hilfe des Programms können Melanome bereits im Frühstadium erkannt und sofort therapiert werden. „Nur die/der Betroffene und deren/dessen Familie weiß um die Bedeutung der Zahl 1 in der Statistik“, so Hintner, der damit auf die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchungen für jede/e einzelne/n Betroffene/n hinweist. Das Hautkrebsvorsorgeprogramm von AVOS erhöht mit vergleichsweise geringen Finanzmitteln die Heilungschancen von Betroffenen, wodurch sich hohe Therapiekosten verringern bzw. vermeiden lassen. Die steigende Teilnahme der SalzburgerInnen am Hautkrebsvorsorgeprogramm unterstreicht zudem die zunehmende Bereitschaft einer Hautkrebserkrankung vorzubeugen.
Das von AVOS koordinierte Vorsorgeprogramm zur Melanom-Früherkennung wird vom Gesundheitsressort des Landes und von der Salzburger Gebietskrankenkasse finanziert.
Video über die Melanom-Früherkennung von AVOS und die Aktion "Schmieren & Kassieren":