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Initiative bittet die Männer zum „Boxenstopp“

Die 2009 gestartete Initiative „Salzburger Männergesundheit“ ging 2012 mit der Aktion „Boxenstopp – damit man(n) im Rennen bleibt“ in die dritte Runde. Um beim „Vorsorgemuffel Mann“ mehr Bewusstsein für den eigenverantwortlichen Umgang mit seiner Gesundheit zu schaffen und mehr Männer zur regelmäßigen Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung zu bewegen, ging die Initiative diesmal in Salzburger Industriebetriebe und bat deren Mitarbeiter zum gesundheitlichen „Boxenstopp“ in den „Männergesundheitsbus“. Die Abnahme einer Blutprobe, die Messung und Ermittlung von Blutdruck und Body-Mass-Index sowie das Ausfüllen eines Fragebogens zur persönlichen Gesundheit zählten zu den Stationen im Bus.

Die Umsetzung erfolgte an sechs Aktionstagen zwischen 20. und 27. November in sechs bekannten Industriebetrieben im Bundesland Salzburg. Mehr als 600 Männer haben sich zu den freiwilligen Gesundheitschecks angemeldet. „Salzburgs Männer sind nach wie vor Gesundheits- und Vorsorgemuffel. Viele von ihnen stellen die eigene Gesundheit hintan und sind dem Thema generell nicht besonders zugänglich. Die zweifach ausgezeichnete Auftakt-Kampagne ‚Auch Mann braucht Wartung’ im Herbst 2009 und die Kampagne ‚Klare Sicht auf Ihre Gesundheit’ im Jahr 2010 haben allerdings gezeigt, dass wir die Männer mit einem humorvollen Zugang erreichen können. Der Vergleich mit ihrem liebsten Spielzeug, dem Auto, hat voll eingeschlagen und uns viel Aufmerksamkeit verschafft. Nun legen wir erneut nach – diesmal gehen wir allerdings einen Schritt weiter“, sagte Walter Steidl, Landesrat für Gesundheit und Soziales. Denn mit der Kampagne „Boxenstopp – damit man(n) im Rennen bleibt“ schlägt die 2009 von Ärztekammer, Landesregierung und Landeskliniken gegründete Initiative „Salzburger Männergesundheit“ einen neuen Weg ein: „Nach dem Motto ‚Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten kommen’ gehen wir diesmal direkt zu den Männern. Wir kommen mit einem medizinischen Team in einem auffällig gestalteten Bus in namhafte Salzburger Industriebetriebe und bitten die Männer zu einem gesundheitlichen ‚Boxenstopp’“, so Steidl. „Mit der diesjährigen Kampagne haben wir direkten Zugang zu einer der absoluten Kerngruppen unserer Initiative: jene Männer, die voll im Berufsleben stehen und glauben, für die Vorsorgeuntersuchung keine Zeit oder keinen Bedarf zu haben.“

Von Blutdruck bis Cholesterin

Der „Boxenstopp“ dauerte für den einzelnen Teilnehmer nur wenige Minuten. Zu den Stationen im Bus gehörten neben der Abnahme einer Blutprobe – diese wurde in einem Salzburger Labor auf die Faktoren Cholesterin, HDL, Triglyceride und Blutzucker ausgewertet; bei Teilnehmern älter als 50 Jahre wurde die Probe zudem auf PSA (Prostataspezifisches Antigen) getestet – sowie der Ermittlung von Blutdruck und Body-Mass-Index auch das Ausfüllen eines Fragebogens zur eigenen Gesundheit. „Jeder Untersuchte bekommt schließlich eine Auswertung der erhobenen Befunde mit entsprechenden Empfehlungen per persönlichem Brief zugesendet. Die persönlichen Ergebnisse werden streng vertraulich behandelt, die Arbeitgeber erhalten selbstverständlich keinen Einblick“, erläutert Dr. Peter Kowatsch, Vorsorgereferent der Salzburger Ärztekammer und selbst niedergelassener Allgemeinmediziner. Neben dem persönlichen Befund fließen die Daten der Untersuchungen und Fragebögen in anonymisierter Form in eine statistische Auswertung ein.  „Zusätzlich zum direkten Kontakt mit den mehr als 600 angemeldeten Männern vor Ort liefert uns die Aktion also ein wertvolles Gesamtbild“, sagte Kowatsch.

6 Bezirke – 6 Aktionstage

An sechs Aktionstagen von 20. bis 27.11. machte der „Männergesundheitsbus“ der Initiative bei sechs Salzburger Industrieunternehmen Station. Die Teilnahme an der Aktion war freiwillig und erfolgte während der Arbeitszeit. „Wir freuen uns, dass zahlreiche bekannte Salzburger Industrieunternehmen mit gutem Beispiel voran gehen und ihren Mitarbeitern die Teilnahme an unserer Aktion ermöglichen“, betonte Kowatsch. An jedem Aktionstag folgte ein anderer Bezirk. Den Start machte die Mayer & Co Beschläge GmbH (MACO) in der Stadt Salzburg. „Die Aktion ‚Boxenstopp – damit man(n) im Rennenbleibt‘ ist eine willkommene Gelegenheit, unsere vielfältigen Anstrengungen zur Gesundheitsförderung um eine sinnvolle Maßnahme zu erweitern“, sagte KR DI Ernst Mayer, geschäftsführender Gesellschafter von MACO. Geschäftsführer Jürgen Pratschke ergänzte: „Ein Aspekt unserer betrieblichen Gesundheitsförderung ist auch, die Mitarbeiter zu sensibilisieren, Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Die Aktion ist ein Anstoß dazu. Mit unserer Teilnahme wollen wir bei ansonsten wenig an einer Vorsorge interessierten Mitarbeitern Verständnis für die Wichtigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen wecken.“ Auch der MACO-Standort in Mauterndorf wurde im Rahmen der Aktion angesteuert.

Schulte: „Aktion ist ein wertvoller Appell“

Unterstützt wurde die Kampagne 2012 von der Industriellenvereinigung Salzburg. Geschäftsführerin Mag. Irene Schulte erläuterte das Engagement: „Die Salzburger Industrie nimmt ihre soziale Verantwortung und ganz besonders die Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr ernst. Sie hat schon sehr früh erkannt, dass betriebliche Gesundheitsförderung nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern eine moderne Unternehmensstrategie. Allerdings müssen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu mehr Selbstverantwortung im Umgang mit ihrer Gesundheit motiviert werden. Die Initiative Männergesundheit ist in den Augen der Industriellenvereinigung Salzburg deshalb ein wertvoller Appell an jeden Einzelnen, mehr auf seine Gesundheit zu achten. Mit
dieser Initiative stärken wir das Bewusstsein aller Salzburgerinnen und Salzburger für die persönliche Gesundheitsvorsorge.“ Fünf der insgesamt sechs an der Aktion teilnehmenden Betriebe sind Mitglieder der Salzburger Industriellenvereinigung.

1800 Männergesundheits-Broschüren

Nach dem Check im Männergesundheits-Bus erhielt jeder Teilnehmer eine von insgesamt 1.800 von der Initiative entwickelten „Männergesundheits-Broschüren“. Der Inhalt: typische Männerkrankheiten, ihre Symptome und nützliche Tipps. „Wir wollen den Männern zeigen, welche Krankheiten aus welchen Gründen so bedrohlich sein können und geben ihnen in der Broschüre nützliche Tipps, wie sie sich ihre Gesundheit länger erhalten können“, erklärt Dr. Kowatsch. Thematisiert werden Prostatakarzinome, Potenzstörungen
und ihr Zusammenhang mit Kreislauferkrankungen, Herzkrankheiten, Alkoholsucht, Rauchen, Burn Out sowie die speziellen Ausprägungen von Depressionen bei Männern. Die restlichen Broschüren wurden in den Betrieben für die Männer aufgelegt, die nicht am Aktionstag teilnehmen konnten oder wollten.

Mehr Tote durch Prostatakrebs als durch Verkehrsunfälle

Wie wichtig Gesundheitsvorsorge ist, zeige sich am Beispiel Prostatakrebs, sagt Univ. Prof. Dr. Günter Janetschek, Vorstand der Universitätsklinik für Urologie & Andrologie der SALK: „In Österreich sterben daran jedes Jahr mehr Männer als durch Verkehrsunfälle. Bei einer frühen Diagnose ist Prostatakrebs heute dank effizienter Therapien heilbar. Die Früherkennung ist einfach: Mit einem simplen Bluttest, dem PSA (Prostataspezifisches Antigen), können 80-90 % der vorhandenen Karzinome entdeckt werden. Vollständig schließen kann man die Lücke mit einer zusätzlichen klinischen Untersuchung.“

Arbeitsmediziner/innen wichtig für Männergesundheit

Auch der Arbeitsmedizinische Dienst Salzburg (AMD) sieht die diesjährige Aktion der Initiative sehr positiv. Dr. Ortrud Gräf, ärztliche Leiterin des AMD Salzburg, betont die Bedeutung der Arbeitsmediziner/innen im Zusammenhang mit Männergesundheit: „Im Bereich der Männergesundheit übernehmen Arbeitsmediziner/innen oft eine wesentliche Rolle, da sie in der Gruppe der 25- bis 40-Jährigen häufig die einzigen medizinischen Ansprechpartner sind. Durch Reihenuntersuchungen mit bestimmten Schwerpunkten – sogenannten Screenings – werden in den Betrieben Zielgruppen erreicht, die sonst so gut wie nie zum Arzt bzw. zur Ärztin gehen. So können schon frühzeitig Risikofaktoren oder mögliche Symptome ausgemacht und die Betroffenen zur genauen Abklärung an den oder die Haus- oder Facharzt/-ärztin weitergeleitet werden.“

Landesrat Walter Steidl vor dem Männergesundheits-Bus. Im Hintergrund vier Mitarbeiter der Mayer & Co Beschläge GmbH, die sich gerade auf den Weg zu ihrem "Boxenstopp" in den Bus machen.

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