Der gemeinnützige Dienstleistungsträger Pro Humanitate betreibt in Salzburg neun Seniorenwohnheime. Deren BewohnerInnen profitieren von der Betreuungsarbeit mit höchsten Qualitätsansprüchen.
Die Gänge hell, das Ambiente gemütlich und die Dekoration mit viel Liebe zum Detail: Die Besucherin des Seniorenwohnheimes Hallwang fühlt sich sofort willkommen, was nicht nur an den einladenden Räumlichkeiten liegt. Haus- und Pflegedienstleiterin Andrea Gabl führt durch das Haus, das eine familiäre Atmosphäre verströmt. Denn obwohl die Arbeit im Pflegebereich psychisch wie physisch fordernd ist, begegnet die Besucherin an diesem Tag nur freundlichen Gesichtern, die bei ihrer Arbeit im Seniorenheim Hallwang viel Herzlichkeit und Engagement an den Tag legen. Hier sind augenscheinlich zufriedene Mitarbeitenden beschäftigt, dies wurde erst kürzlich im Rahmen eines innovativen Qualitätsmanagements bestätigt. Für das Seniorenheim Hallwang ist dies eine tolle Auszeichnung: "Dieses Qualitätszertifikat ist die verdiente Auszeichnung für das Engagement aller Mitarbeitenden", freut sich Pflegedienstleiterin Andrea Gabl.
Gesundheit fördern
Zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden tragen auch die vielen Angebote des AMD Salzburg bei. Da Pro Humanitate großen Wert auf die Gesundheit und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden legt, hat die gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft den AMD Salzburg zu Jahresbeginn 2011 mit der Betreuung aller neun Seniorenheime in Salzburg beauftragt. Von Seiten der Arbeitsmedizin bietet AMD-Ärztin Dr. Eva Baier für alle MitarbeiterInnen medizinische Sprechstunden an. "Das ist ganz wichtig um die Leute kennenzulernen und ihr Vertrauen zu gewinnen", erklärt die erfahrene Arbeitsmedizinerin. Auch außerhalb der Sprechzeiten können die Mitarbeitenden der Seniorenheime den AMD Salzburg kontaktieren, "die Telefonnummer hängt im Betrieb aus", informiert Baier.
Im Rückblick auf das vergangene Jahr waren es vor allem Angebote zu Arbeitsmedizinischen Tests, die von den Mitarbeitenden verstärkt genutzt wurden. Dies bestätigt auch Andrea Gabl: "Die Lungenfunktions- und Sehtests des AMD Salzburg sind beim Personal sehr gut angekommen." Bei einer Lungenfunktionsprüfung des AMD Salzburg werden u.a. das maximale Ausatemvolumen und der Verlauf der Ausatmung bestimmt, die Beurteilung der jeweiligen Lungenfunktion erfolgt auf Basis von Grenzwerten. Anschließend werden die Ergebnisse mit der Arbeitsmedizinerin besprochen. Auch bei den Sehtests herrschte viel Andrang in den Seniorenheimen: Mittels speziellem Sehtestgerät untersuchte Eva Baier die Augen der Mitarbeitenden und gab Rückmeldung über mögliche Sehschwächen.
Für das Jahr 2012 hat sich Baier vorgenommen die Mitarbeitenden permanent über die, vor allem für das Pflegepersonal enorm wichtigen, Hepatitis-Impfungen aufzuklären. Verstärkt kümmern möchte sie sich auch um das Thema Hautschutz und um Angebote für das Reinigungs- und Küchenpersonal zum Thema Hygiene.
Spannende Vorträge
Im Bereich der Sicherheitstechnik hat Ing. Horst Fackler im vergangenen Jahr bereits eine Unterweisung zu Nadelstichverletzungen angeboten. "Medizinische Spritzen müssen nach einmaliger Verwen-
dung sofort entsorgt werden. Da manche Pflegekräfte nach Verwendung der Spritzen die Schutzkappe auf die Nadel setzen und somit wiederverschließen, kann es zu Stichverletzungen kommen", so Fackler. Der Leiter des Bereichs Sicherheitstechnik im AMD Salzburg hat darüber hinaus bereits in allen acht Seniorenheimen sicherheitstechnische Evaluierungen bei den HausmeisterInnen durchgeführt. "Wir haben die Bereiche Reparaturarbeiten, Rasen- und Gartenpflege, Lärm, Winterdienst, Heben und Tragen sowie prüfpflichtige Arbeitsmittel und biologische Arbeitsstoffe erfasst", erklärt Horst Fackler. Nun sollen nach und nach alle Abteilungen in den Pflegeheimen komplett evaluiert werden.
Das ist aber längst nicht alles, was der AMD Salzburg in Sachen Gesundheitsförderung den Seniorenheimen offeriert: Im vergangenen Jahr konnten die Mitarbeitenden auch spannende Vorträge zu den Themen "Aggression in der Pflegearbeit", "Burn-out", "Mobbing" und "Biofeedback" besuchen. "Pflegekräfte sind differenten Belastungen ausgesetzt als Arbeitnehmende anderer Berufssparten. Da sie es mit älteren, pflegebedürften Menschen zu tun haben, ist das Personal vor allem psychisch gefordert", erklärt die Arbeitspsychologische Leiterin im AMD Salzburg, Mag. Silvia Huber.
Gespräche mit Feedback
Um die Pflegekräfte auch physisch zu entlasten, hat Pro Humanitate die Mitarbeitenden geschult. Diese können ihr Wissen über richtiges Heben und Tragen nun an ihre KollegInnen weitergeben. Ein Austausch auf anderer Ebene passiert im Rahmen von Mitarbeitendengesprächen. "Das ist weniger eine Beurteilung als ein Gespräch zwischen der Führungskraft und den Mitarbeitenden", formuliert es Pflegedienstleiterin Andrea Gabl. Nach dem Gespräch gibt es klare Zielvereinbarungen für beide Seiten, die schriftlich festgehalten werden. Dies dient als Basis für eine gute Zusammenarbeit im Team, denn gegenseitige Unterstützung ist äußerst wichtig. Das weiß auch Hündin Ronja, die oft in "Notfällen" zu Hilfe gezogen´wird. Besonders dann, wenn sich manche Senioren im Haus einsam fühlen, spendet ihr Dackelblick Trost und bietet eine willkommene Aufmunterung. Nach ihrem Pflegedienst erholt sich die muntere Dackelhündin bei Frauchen im Büro, schließlich kann so ein Einsatz ganz schön anstrengend sein.