Seit Ende 2011 fanden in regelmäßigen Abständen Arbeitsgruppensitzungen mit VertreterInnen aus sozialen Einrichtungen und interessierten ÄrztInnen im AVOS statt. Die Idee dahinter: die Gesundheitsnachmittage, welche im Rahmen von "Gemeinsam gesund". Ein integratives Gesundheitsförderungsprojekt für MigrantInnen und sozial Benachteiligte in Schallmoos und Hallein" gestartet wurden und im Saftladen großen Andrang fanden nach Projektende fortzusetzen und auf andere soziale Einrichtungen in der Stadt Salzburg auszuweiten.
Gespräche mit SozialarbeiterInnen aus der Einrichtung ergaben, dass der letzte Arztbesuch der KlientInnen oftmals mehrere Jahre zurücklag. Das Angebot umfasst neben einer ärztlichen Beratung auch die Messungen von Blutzucker oder Blutdruck (in einem separaten Raum). Zusätzlich wird im Rahmen des Projektes ein ÄrztInnennetzwerk in Salzburg aufgebaut, welche sich bereit erklärten, die Personen bei Bedarf weiterhin zu betreuen bzw. genauere Untersuchungen und Termine in den normalen Ordinationszeiten sicher zu stellen (mit geringen Wartezeiten). Die Erfahrungen im Saftladen und auch anderen Projekten zeigten, dass gerade bei diesen Arztbesuchen häufig eine Begleitung seitens der KlientInnen erwünscht ist, da die Personen in vielen Fällen nicht dort "ankommen" wo eine Untersuchung stattfinden soll. Dies soll mithilfe sogenannter GesundheitsbegleiterInnen, die bei Bedarf einerseits den Arzttermin fixieren und andererseits die Personen abholen und in die Ordination begleiten, sichergestellt werden. Es konnten dafür bereits zwei Damen über das Freiwilligenzentrum gefunden werden.
Im März und April 2012 wurde mit allen sozialen Institutionen in Salzburg Stadt wie z.B. Einrichtungen der Diakonie und Caritas, den Notschlafstellen, der Wärmestube, dem Verein Frauentreffpunkt, dem Vinzibus und der Vinzenzstube sowie dem Bahnhof Sozialdienst Kontakt aufgenommen. In einzelnen Einrichtungen fand nach einem ersten Telefongespräch eine Projektpräsentation vor Ort statt. Alle Personen begrüßten dieses Angebot und waren an der Mitwirkung am Projekt interessiert. Bis dato fanden im Jahr 2012 bereits acht Gesundheitsnachmittage im Saftladen, der es´a.ge, der Vinzenzstube und dem Verein Frauentreffpunkt statt. In einzelnen Institutionen wurden z.B. aufgrund mangelnder räumlicher Ressourcen keine üblichen Gesundheitsberatungen abgehalten; teilweise wurden mit den zuständigen Personen jedoch andere Möglichkeiten der Unterstützung gesundheitliche Fragen der KlientInnen betreffend gefunden; so ist mit der Notschlafstelle eine Begehung des Kapuzinerbergs geplant – Zielgruppe ist jener Personenkreis der am Berg wohnt; ebenso stehen die zwei ehrenamtlich tätigen Ärzte per Mail zur Verfügung, falls Fragen bzgl. der Medikamenteneinnahme einzelner KlientInnen auftreten.
In regelmäßigen Abständen wird an alle Institutionen eine Liste mit den aktuellen Terminen der Gesundheitsberatungen in den einzelnen Einrichtungen verschickt. Diese bewerben das Angebot bei ihren jeweiligen KlientInnen und hängen die Plakate auf. Eine letzte Arbeitsgruppensitzung fand nun Mitte Mai 2012 statt.
Ab dem Herbst ist ein jährliches Vernetzungstreffen aller teilnehmenden Einrichtungen, GesundheitsbegleiterInnen und ehrenamtlich tätigen Ärztinnen im AVOS geplant.
