Über die Potenziale der Arbeits- und Organisationspsychologie, in Hinblick auf die seit 2013 gesetzlich verpflichtende Evaluierung psychischer Belastungen in Betrieben, diskutierten am Mittwoch, 6. Februar 2013, die TeilnehmerInnen des 3. Diskussionsforums ASchG & Arbeitspsychologie im AMD Salzburg.
Dr. Paul Jiménez von der Fachsektion Arbeits-, Wirtschafts- und OrganisationspsychologInnen des Berufsverbands österreichischer PsychologInnen informierte über das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) in Zusammenhang mit der seit Jahresbeginn 2013 für Unternehmen vorgeschriebenen Evaluierung psychischer Belastungen. Jiménez strich die Chance für die Betriebe heraus, die eine solche, durch ArbeitspsychologInnen begleitete Evaluierung bietet: „Eine Arbeitsplatzevaluierung durchleuchtet Betriebe im Sinne einer Verbesserung“. Betriebe, die eine solche Evaluierung bereits durchgeführt hätten, bestätigen den Nutzen dieser Optimierungsquelle und würden den daraus resultierenden Gewinn erkennen, erklärte der renommierte Arbeitspsychologe.
Mit Hilfe der gesetzlich verankerten Evaluierung psychischer Belastungen müssten die Arbeits- und OrganisationspsychologInnen Prozesse und Strukturen im Betrieb überprüfen und den ArbeitgeberInnen geeignete Maßnahmen vorschlagen, die den Betrieb gewinnorientiert verankern, denn, so Jiménez: „Erfolgreiche Firmen haben engagierte Mitarbeitende“.
Arbeitspsychologie verankern
Die teilnehmenden Arbeits- und OrganisationspsychologInnen nutzten das Treffen zur Vernetzung und zur Klärung gemeinsamer Ziele. Der Arbeits- und Eignungsdiagnostiker Fritz Scherner forderte eine stärker Verankerung der Arbeitspsychologie in den gesetzlichen Regelungen im AschG: „Wenn Arbeits- und OrganisationspsychologInnen im Gesetz für die Arbeitsplatzevaluation als kompetent ausgewiesen werden, dann müssen sie auch als dritte Präventivkraft für die Arbeit im Betrieb verankert werden.“ Auf die Relevanz der Präventivleistungen im Rahmen einer arbeits-und organisationspsychologischen Beratung zur Verbesserung von Organisationsstrukturen im Unternehmen wies Mag. Silvia Huber, arbeitspsychologische Leiterin im AMD Salzburg hin: „Arbeits- und OrganisationspsychologInnen sind die geeignete Personengruppe zur Evaluierung psychischer Belastungen. Top ausgebildete FachexpertInnen mit einem Wissenschaftsstudium können Unternehmen beratend unterstützen, die Arbeitsplätze wie auch die Organisationsstrukturen und -prozesse analysieren und Gestaltungsempfehlungen ableiten. Mit dem Vernetzungstreffen der Arbeits- und OrganisationspsychologInnen werden die Möglichkeiten dieses breiten Aufgabenfeldes gestärkt und die gemeinsamen Potenziale genutzt, um Unternehmen zu unterstützen.“
Das Diskussionsforum ASchG & Arbeitspsychologie wurde bereits zum dritten Mal im AMD Salzburg veranstaltet. Ziel des Forums ist es, den beruflichen Einsatz der Arbeits- und OrganisationspsychologInnen, insbesondere im Bereich des ArbeitnehmerInnenschutzes und zur Evaluierung psychischer Belastungen, zu diskutieren und deren Berufsidentitätsfindung voranzutreiben. Organisatoren des österreichweiten Vernetzungstreffens sind der Berufsverband österreichischer PsychologInnen und der AMD Salzburg.