AVOS-News
Wir gedenken AVOS-Gründer
Univ. Prof. Dr. Franz Kainberger,
der die Vorsorge in Salzburg etabliert hat
Mit der AVOS-Gründung vor 50 Jahren haben sich Univ. Prof. Dr. Franz Kainberger und seine Mitstreiter*innen ganz klar zur Vorsorge bekannt – und damit einen richtungsweisenden medizinischen Diskurs unter Ärzt*innen ausgelöst. Sein Verdienst: Heute sind Prävention und Gesundheitsförderung in Salzburg selbstverständlich.
„Die Vorsorgemedizin hat der modernen Medizin ein besonders menschliches Antlitz gegeben.“ Dieser Satz von AVOS-Gründer Univ. Prof. Dr. Franz Kainberger fasst seinen Verdienst für die Gesundheit der Salzburger*innen perfekt zusammen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass noch in den 1970er-Jahren der Fokus der Ärzt*innen der Heilung von Krankheiten und der Bekämpfung von Leiden gegolten hat – nicht genug für Dr. Kainberger und seine Mitstreiter Dr. Leopold Öhler, Dr. Otto Brunner und Dr. Hans Kofler.
Nach einem Besuch in Vorarlberg beim „Arbeitskreis für prophylaktische und soziale Medizin“ ist festgestanden: Salzburg muss das zweite Bundesland in Österreich werden, welches ein umfangreiches Angebot in der Prävention und Gesundheitsvorsorge für die Bevölkerung bietet. Entsprechend schwierig war allerdings der Start für das Ärzteteam. Ohne Budget und ohne Rückhalt in der Ärzteschaft war AVOS nach der Gründung am 21. August 1972 im Dachboden des Salzburger Gesundheitsamts untergebracht. Und auch die Ärztekammer ist den damals neuen Ideen noch skeptisch gegenübergestanden.
Also ist es für die Salzburger Vorsorgepioniere in einem nächsten Schritt mit der „Freien aktiven Ärzteliste“ selbst zur Kammerwahl gegangen. Für einen Sieg hat es 1974 zwar nicht gereicht, aber die ergatterten Stimmen haben zu einem Umdenken beigetragen und die Anliegen sind ernstgenommen worden. Und in weiterer Folge hat sich die Ärztekammer selbst zu einem wichtigen AVOS-Partner entwickelt.
Dabei haben die Ideen und Inhalte von Dr. Kainberger und seinen Mitstreitern heute noch genauso Gültigkeit wie vor 50 Jahren. Im Fokus stehen die vier Punkte „Krankheitsverhütung“, „Krankheitsfrüherkennung“, „Nachsorge von Erkrankungen“ und „allgemeine und individuelle Gesundheitserziehung“.
Und auch AVOS selbst hat es längst hin zum Allrounder geschafft. Neben der Zentrale in der Stadt Salzburg, die sich über fünf Stockwerke im Kiesel-Gebäude erstreckt, gibt es auch in den Bezirken eigene Therapiestellen. Bundeslandweit ist AVOS mittlerweile der Umsetzer schlechthin, wenn es um Prävention und Gesundheitsförderung geht – Großteils im Auftrag des Landes Salzburg und der Sozialversicherungen, allen voran der ÖGK.