AVOS-News

Gesundheitskompetenzen werden
salzburgweit gemeinsam gefördert

AVOS-Beitrag zur Dialogwoche Alkohol

Fünf Prozent der Österreicher*innen sind aktuell alkoholabhängig, zehn Prozent werden es im Laufe ihres Lebens. Dabei hat Alkoholmissbrauch mitunter verheerende Folgen für die Gesundheit und kann zu krankhafter Abhängigkeit führen.

Alkoholabhängigkeit ist in Österreich kein Randproblem: Laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) gehören übermäßiger Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit hierzulande zu den großen Gesundheitsrisiken, die gesellschaftlich akzeptiert sind. Demnach werden rund zehn Prozent der Österreicher*innen (14 Prozent der Männer und sechs Prozent der Frauen) im Laufe ihres Lebens von Alkohol abhängig, wodurch sich die Lebenserwartung der Betroffenen um viele Jahre verkürzt. Einige schaffen den Ausstieg, weshalb die Zahlen der aktuell „aktiv Abhängigen“ bei ungefähr fünf Prozent der über 15-Jährigen (7,5 Prozent der Männer und 2,5 Prozent der Frauen) liegen. Dass das Risiko für Männer hier drei Mal so hoch ist wie für Frauen, liegt laut BMSGPK eher an soziokulturellen Faktoren als an physiologischen Unterschieden.

Grenzwerte helfen bei der Orientierung

Neben einer psychischen Abhängigkeit, kann Alkohol auch körperlich abhängig machen. Das ist dann der Fall, wenn der Organismus die Substanz in den Stoffwechsel eingebaut hat und ohne Alkohol nicht mehr funktioniert. Bei einem Entzug können unter anderem Nervosität Konzentrations- und Schlafstörungen, starkes Schwitzen und Zittern auftreten. Außerdem kann eine zunehmende Alkoholkrankheit auch die benötigte Dosis laufend erhöhen: Es muss mehr und mehr getrunken werden, um die gewünschte Wirkung – etwa einen Rausch – zu erzielen. Zudem geht mit langjährigem, exzessiven Alkoholkonsum ein erhebliches Krankheitsrisiko einher. Als grobe Orientierungshilfe zu einem gesundheitsgefährdenden Alkoholkonsum sind deshalb Grenzwerte festgelegt worden, die allerdings keinesfalls als „Freibrief“ oder empfohlene Mengen verstanden werden dürfen. Für Männer gelten hier bis zu 24 Gramm Alkohol am Tag als „unterhalb der Gefährdungsgrenze“, für Frauen sind es 16 Gramm pro Tag. 20 Gramm reiner Alkohol ist ungefähr in einem halben Liter Bier (fünf Vol.-Prozent), einem viertel Liter Wein (zehn Vol.-Prozent) oder sechs Zentiliter Schnaps (40 Vol.-Prozent) enthalten. Zusammengefasst kann man festhalten, dass mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche eingehalten und die Trinkmenge moderat gehalten werden sollte.

Alkoholkonsum kann schwerwiegende Folgen haben

Ein weiteres Problem stellt dabei die Akzeptanz des Alkohols in der Gesellschaft dar, wobei hier auch die Co-Abhängigkeitalso das Umfelderwähnt sei. Damit geht einher, dass bereits bei einem vermeintlich unbedenklichen Alkohol-Ausmaß Organsysteme belastet und geschädigt werden. Das wiederum begünstigt die Entstehung schwerer Krankheiten. Dazu zählen unter anderem Lebererkrankungen (Fettleber, Leberzirrhose, Leberkrebs), Entzündungen (Speiseröhre, Magen-Darm-Trakt, Bauchspeicheldrüse), Fettstoffwechsel-Störungen (Diabetes mellitus Typ II, Arteriosklerose, Übergewicht, Gicht, Nephropathie), Störungen des Sexualtriebs, Zyklusstörungen und die Entstehung zahlreicher Krebsformen (Speiseröhren-Karzinom, Magen-Darm-Trakt, Bauchspeicheldrüse, Brustkrebs, Leberkrebs). Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind mögliche Schädigungen des Nervensystems – inklusive Gehirn – bei starken Trinkern. Zudem begünstigt starkes Trinken Herzmuskelerkrankungen und alkoholindizierten Muskel- und Knochenschwund. Ganz zu schweigen von möglichen Depressionen, Eifersuchtswahn, Psychosen und zahlreichen weiteren psychischen Erkrankungen

Alkoholismus als Herausforderung für Betriebe

Neben zahlreichen Problemen der Betroffenen und in deren unmittelbarem Umfeld selbst, stellt Alkoholismus auch Unternehmen vor große Herausforderungen. Arbeitnehmer*innen, die Alkohol im riskanten Bereich konsumieren, sind laut der Homepage alkohol.at 2,5 Mal häufiger krank als ihre Kolleg*innen. Darüber hinaus passiert jeder dritte Unfall am Arbeitsplatz oder am Arbeitsweg unter Mitbeteiligung von Alkohol oder anderen Suchtmitteln. Seitens der Betriebe ist ein ausreichendes Problembewusstsein erforderlich, denn Alkohol und Arbeit passen auch aus Sicht des Arbeitsschutzes absolut nicht zusammen. Sicherheit für alle Beteiligten können hier mehr Awareness für Führungskräfte und Mitarbeitende und eine Handlungsanleitung im Anlassfall geben. Letztere kann in einer Betriebsvereinbarung oder in einem vorab festgelegten Ablaufplan eine wichtige Hilfestellung im Umgang mit erkrankten Mitarbeiter*innen geben.

Folgende Partner*innen können (meist gemeinsam) helfen:
Weitere Informationen

Täglich neue Informationen finden Sie auf der Haupt-Homepage des Themas Alkohol noch bis zum 23.05.2021. Danach bleiben sowohl Haupt-Homepage als auch die einzelnen Beiträge selbstverständlich online und sind ebenfalls über den Haupt-Link abrufbar.

Hier gibt es weitere Informationen zum AMD Salzburg und zur Rolle der Arbeitsmedizin beim Schutz der Arbeitnehmer*innen.