„easykids – gesund aufwachsen“
Mehr Mut, mehr Leichtigkeit

Dabei werden Kinder und Jugendliche mit Übergewicht sowie deren Eltern eben mit der fachlichen Expertise des Leiters der Spezialambulanz für Adipositas unterstützt. Mit Oktober starteten die ersten Gruppen, zeitgleich läuft bereits die Anamnese für die zweite Gruppenphase ab Februar. Die Zuweisung der 4- bis 14-Jährigen in das Projekt erfolgt über Kinder- und Hausärzte. 

Seit Juni 2021 leitet Weghuber, gebürtiger Oberösterreicher, die Uni-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Salzburg und ist derzeit Präsident der Europäischen Fachgesellschaft für Kinderadipositas (European Childhood Obesity Group). Seit 2006 ist er in den Salzburger Landeskliniken tätig, habilitierte 2012 an der PMU zum Thema der Auswirkungen von kindlicher Adipositas auf den Stoffwechsel. „Wir können auf eine große fachliche Expertise in unserer Spezialambulanz im klinischen Bereich zurückgreifen“, sagt er.

Diese Expertise stellt er dem von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) finanzierten, vom Land Salzburg unterstützten und von der AVOS-Gesellschaft für Vorsorgemedizin GmbH umgesetzten Projekt „easykids – gesund aufwachsen“ zur Verfügung. Professor Weghuber: „Neu ist bei dem ‚easykids‘-Projekt, dass wir Betroffene verstärkt über den niedergelassenen Bereich ansprechen wollen.“

Konkret also über Kinder- und Hausärzte. „Die Rolle von uns Ärzt*innen ist die Steuerung und die richtige Zuweisung der Betroffenen“, sagt der Salzburger Kinderarzt und AVOS-Präsident Dr. Holger Förster. Bereits im März starteten die ersten Informations-Kampagnen, Info-Broschüren mitsamt Datenblatt für die medizinische Basis-Erhebung und eine mögliche Zuweisung sowie einer Muster-Honorarnote wurden an die Ordinationen in ganz Salzburg verschickt. „Unsere Versicherten haben die Möglichkeit, das Angebot des Gesundheitsprojekts unbürokratisch und kostenlos zu nutzen“, sagt Mag. Karin Hofer, Leiterin der Abteilung Gesundheit in der ÖGK. Mittlerweile wurde das Leistungs-Angebot sogar von ÖGK-Versicherten auf BVAEB-Versicherte erweitert.

Easy Kids, Salzburg, (c) wildbild

Mit Oktober haben die Gruppen in ganz Salzburg ihre ersten Treffen abgehalten und mit der Begleitung der AVOS-Gesundheitsexpert*innen aus den Bereichen Bewegung, Psychologie und Ernährung ihre ersten Kurse absolviert. Nach 30 Wochen, sprich einem Schuljahr, haben die Schüler*innen das easykids-Programm abgeschlossen. Weitere Treffen, im Sinne der Nachhaltigkeit, sind eingeplant.Evaluiert wird das Projekt von der Universität Salzburg unter der Leitung von Sportwissenschafterin Prof. Susanne Ring-Dimitriou und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) unter der Leitung von Dr. Maria Flamm.

Parallel dazu läuft bereits die Anmeldung für den zweiten Projektdurchgang. Dieser beginnt nach den Semesterferien im Februar, ebenfalls 30 Wochen lang. Die Zuweisung für betroffene Kinder und Jugendliche erfolgt laufend eben über die Ordinationen der niedergelassenen Ärzt*innen. Entsprechende Unterlagen werden und wurden von der ÖGK bereits versendet. Darin enthalten: Der medizinische Anamnesebogen für die Basis-Erhebung sowie das Überweisungsformular. Die ausschlaggebenden Faktoren für eine mögliche Überweisung liefern relevante Blutwerte wie HDL/LDL-Cholesterin, Harnsäure, Glukose und Leberenzyme. Auch der Beginn der Gewichtszunahme sowie der Gewichtsverlauf sind anzugeben, genau wie vergangene Operationen, Allergien oder (Dauer-)Medikationen. Ein Ausschlusskriterium ist hingegen, wenn Kinder und Jugendliche bereits extrem adipös sind oder entsprechende Komorbiditäten aufweisen. „Diese Gruppe wird über das Projekt ‚inform individuell‘ am Uniklinikum Salzburg betreut“, weiß Dr. Weghuber. Ein Projekt, das ebenfalls über AVOS abgewickelt wird.

Das gesamte „easykids“-Projekt erstreckt sich über vier Jahre, vier Millionen Euro hat die ÖGK dafür budgetiert. „Eine Lebensstiländerung in jungen Jahren hilft im Alter, chronische Krankheiten und Folgeschäden zu reduzieren. Daher stellt AVOS sein Knowhow seiner Expert*innen zur Verfügung“, bekräftigt Dr. Holger Förster und appelliert an die Mediziner*innen: „Ich darf die Kolleg*innen um die Unterstützung dieses wichtigen Gesundheitsprojekts im Speziellen und der Reduktion von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen als Gesundheitsziel im Allgemeinen ersuchen. Gemeinsam sind wir stärker, im Interesse der Patient*innen“, sagt der AVOS-Präsident.