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„Alle Eltern sind Pflasterkleber mit Bauchgefühl“

Presseaussendung

Der „Gesunde Kindergarten“ Villa Kunterbunt hat zum ersten KOKO-Netzwerktreffen eingeladen. Dr. Christopher Dalus, Ausbildungsarzt zum Facharzt an den SALK, hat dabei zum Thema Kindergesundheit informiert.

„Alle Eltern sind Pflasterkleber mit einem gewissen Bauchgefühl, der Kinderarzt steckt in allen von uns“, eröffnet SALK-Arzt Dr. Christopher Dalus seinen Vortrag beim ersten KOKO-Netzwerktreffen in der Stadt Salzburg. Die „Villa Kunterbunt“ ist seit 2018/2019 Teil der Initiative „Gesunder Kindergarten“ – einer von AVOS und der BVAEB umsetzten und vom Gesundheitsförderungsfonds Salzburg geförderten Initiative – und engagiert sich auch darüber hinaus für Gesundheitsthemen. „Die Kindergesundheit, das Erkennen diverser vermeintlicher Notfälle und wie damit umgegangen werden sollte, ist sehr passend gewählt, wie die zahlreichen Anwesenden zeigen“, freut sich AVOS-Projektbegleiterin Andrea Füreder, BA, BSc.

Vom „gesunden Kind“ bis zum „Notfall“

Neben den drei groben Einteilungen in die Kapitel „das gesunde Kind“, „das kranke Kind“ und „der Notfall“ haben die Teilnehmer*innen auch selbst ihre Fragen und Wünsche äußern können. Für die Pädagog*innen sind hier zwei Punkte besonders wichtig: Ab wann sollen sie bei Problemen eines Kindes dessen Eltern informieren und wann kann ein Kind nach einem Infekt den Kindergarten wieder ohne Bedenken besuchen? „Wenn es den Schützlingen nicht gut geht, sollten die Eltern angerufen werden. Sobald ein Kind kein Fieber mehr hat, hat es den Virus im Griff“, erläutert Dr. Christopher Dalus. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte dennoch 48 Stunden warten, bevor der Nachwuchs wieder den Kindergarten oder die Schule besucht. Schwieriger ist das bei Durchfallerkrankungen: Sobald der Stuhl gefestigt ist, sinkt das Ansteckungsrisiko deutlich, besteht aber noch bis zu sechs Wochen.

Ein junges Immunsystem muss viel „lernen“

Generell treten Infekte bei Kindern häufig auf: „Bis zu acht pro Jahr sind völlig normal, weil das Immunsystem noch einiges zu ‚lernen‘ hat“, so Dr. Christopher Dalus. Fieber selbst erfülle dabei die Funktion, Viren und Bakterien – die Eiweiß-Bestandteile enthalten, die nicht temperaturbeständig sind – „auszubrennen“. Es unterstützt somit das Abwehrsystem beim Bekämpfen der Krankheitserreger. Wann und wie Fieber gesenkt werden sollte, hänge stark vom Kind ab und auch Hausmittel können durchaus probiert werden, bevor zu Medikamenten gegriffen wird. Ob und zu welchem Zeitpunkt ein Arzt hinzugezogen werden soll, könne pauschal nicht beantwortet werden. Wenn es einem Kind schlecht geht und Eltern, bzw. Betreuer*innen beunruhigt sind, besser nicht zu lange warten – unabhängig von der Anzeige des Fieberthermometers. Den Abschluss des Vortrags hat ein „Notfall-Quiz“ gebildet, bei dem die Anwesenden anhand des Triage-Systems – nicht lebensbedrohlich mit mäßigem Schmerz, nicht lebensbedrohlich mit heftigem Schmerz und lebensbedrohlich – ihre eigene Einschätzung zu Fallbeispielen abgegeben haben.

Download

Pressevertreter*innen können die gesamte Aussendung (Word und PDF) inklusive druckfähiger Fotos in unserem Pressebereich herunterladen. Bei Anfragen wenden Sie sich bitte an unseren Pressesprecher, Manuel Bukovics, BA.