Der AMD-Tipp 09/2024 von Regina Bauer, MSc
Mit kurzen Pausen
lange entspannt arbeiten!
Ein dichtes Arbeitspensum, viele Aufgaben und hohe Anforderungen – Arbeitnehmende sind oft stark belastet. Dabei sind sie selbst das Kapital eines jeden Betriebs, weshalb vor allem der präventive Einsatz von Pausen extrem wichtig ist. „Es sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass Pausen nicht erst dann gemacht werden, wenn man bereits müde ist oder es das Gesetz vorschreibt”, weiß AMD-Salzburg-Arbeits- und Organisationspsychologin Regina Bauer, MSc. Sie empfiehlt neben der Mittagspause auch mindestens zwei kürzere Pausen pro Arbeitstag: eine am Vormittag und eine am Nachmittag.
Laut Arbeitnehmer*innen-Schutzgesetz müssen alle Arbeitnehmenden in Österreich nach spätestens sechs Stunden Arbeit mindestens eine halbe Stunde Pause machen. Denn ab sechs Stunden steigen Beanspruchung und Belastung nicht mehr linear, sondern exponentiell an. Es drohen Leistungs-, Wahrnehmungs- und Motivationsabfall, höhere Unfallgefahr, Einbußen in der Lebensqualität und – längerfristig – die Gefahr einer übermäßigen Beanspruchung ohne ausreichende Erholungsmöglichkeiten.
Dabei kann Erholung selbst den Vorgang der Ermüdung sogar umkehren und zu „Entmüdung” führen. Eine „Grundregel” ist es, auch in Pausen aktiv zu bleiben und bewusst andere Tätigkeiten auszuführen, als während der Arbeit. „Die Erholung findet generell vor allem am Pausenbeginn statt, was Kurzpausen zu einem besonders geeigneten Entspannungsmittel macht”, so die Arbeits- und Organisationspsychologin.
Dieser arbeitsbezogene An- und Entspannungsrhythmus, den Graf 1960 definierte, hat zudem zahlreiche weitere Vorteile. Er ist
- gesundheitswirksam,
- beugt Ermüdungserscheinungen vor,
- ist leistungssteigernd und wirkt sowohl
- präventiv, indem er die Widerstandskraft bzw. Bewältigungskompetenz für weitere Aufgaben erhöht als auch
- regenerativ, weil Ermüdung im frühen Stadium ausgeglichen wird.
„Eine Kurzpause dauert gerade einmal ein bis fünf Minuten, dient aber – neben zahlreichen weiteren Vorteilen – unter anderem dem Abbau und dem Verhindern psychischer Fehlbeanspruchungsfolgen”, so Regina Bauer, MSc. Wobei letzteren bestmöglich vorgebeugt werden sollte, da diese – gemeinsam mit dem damit verbundenen Stress – schlimmstenfalls zu Symptomen wie Schlafstörungen, Müdigkeit, Tinnitus, Kopf- und Rückenschmerzen, einem schwächeren Immunsystem, einer verminderten Gedächtnisleistung, Depressionen, Burn-out und weiteren unschönen Folgen führen können.
Fotos: AdobeStock/181350046 und AMD Salzburg
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Details zur AMD-Salzburg-Arbeits- und Organisationspsychologie gibt es hier.
Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.