AMD-Tipp des Monats
Die Raumluft und
das Covid-19-Risiko
Juli 2020
Zusätzlich zu den Effekten diverser Maßnahmen wie „Social Distancing“, Händehygiene und Mund-Nasen-Schutz haben sich Forscher*innen der Universität Yale die Auswirkungen des Raumklimas auf die Covid-19-Übertragung innerhalb von Gebäuden angesehen. Das Ergebnis zeigt, das Virus kann sich in kühler und trockener Luft wesentlich einfacher von Mensch zu Mensch verbreiten. Wenn kalte, trockene Außenluft in Gebäuden aufgeheizt wird, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit auf etwa 20 Prozent und Viruspartikel können sich leichter über die Luft verbreiten. Zusammenfassung der Ergebnisse:
- Je geringer die Luftfeuchtigkeit, desto wahrscheinlicher die Übertragung durch die Luft!
- Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst lediglich die Verbreitung des Virus durch die Luft! Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kann unabhängig davon direkt stattfinden (z.B. Husten).
- Warme, trockene Luft hemmt die Fähigkeit der Schleimhäute der Atemwege, Virenpartikel abzustoßen.
- Zusätzlich wird die Fähigkeit des Immunsystems, Erreger zu bekämpfen in trockener Umgebung vermindert.
In Österreich müssen nicht nur aufgrund der Virus-Gefahr, sondern auch im Bezug auf die Behaglichkeit der Mitarbeiter*innen Maßnahmen zum Raumklima (Arbeitsstättenverordnung) umgesetzt werden
- Die Raumtemperatur sollte von den körperlichen Belastungen der Mitarbeiter*innen abhängen. Empfehlungen dazu bewegen sich zwischen 12 und 25 Grad.
- Regelmäßiges Stoßlüften dient der Hygiene und fördert die Luftqualität, da in geschlossenen Räumen die Anzahl von Krankheitserregern in der Raumluft steigen kann. Durch das Lüften wird die Zahl möglicherweise in der Luft vorhandener erregerhaltiger, feinster Tröpfchen deutlich reduziert. Beim Lüften ist jedoch auf die Windrichtung zu achten und Vorsicht angebracht, um eine ungewollte Kontamination nicht zu begünstigen. Am Besten verlassen alle Personen während des Stoßlüftens den Raum.
- Beim Vorhandensein von Klimaanlagen muss die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 70% liegen (§ 28 AStV), was sich mit der Empfehlung der Yale-Covid-19-Studie (die 40-60% als optimal angibt) deckt. Raumlufttechnische Anlagen müssen regelmäßig gewartet werden und Bedienungspersonal muss zudem ausreichend qualifiziert und unterwiesen sein.
- Ventilatoren sollten so platziert werden, dass die Luft nach draußen befördert wird und nicht erneut in den Raum geleitet wird und möglicherweise Viren nur verwirbelt werden.
- Bei Luftbefeuchtern unbedingt die Hygienevorgaben der Hersteller beachten.
WICHTIG: „Social Distancing“, gute Händehygiene und alle weiteren betrieblichen und öffentlich vorgesehenen Infektionsschutzmaßnahmen (z.B. persönliche Schutzausrüstung) müssen weiterhin eingehalten werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Hier geht es zum „Merkblatt M 910“ der AUVA zur „Lüftung am Arbeitsplatz“ und zur „Rechtsvorschrift für Arbeitsstättenverordnung“
Hier finden Sie den AMD-Tipp des Monats als PDF-Datei zum Download: AMD_Tipp_des_Monats_Raumluft_und_Covid-19-Risiko
Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.