AMD-Tipp
Alkohol – vom Genuss zur Abhängigkeit
Jänner 2019
Alkoholabhängigkeit ist in Österreich kein Randproblem – geschätzte 350.000 Menschen sind davon betroffen, wie die „Österreichische Ärztezeitung“ berichtet. Fünf Prozent der gesamten Bevölkerung sind alkoholkrank.
Alkoholsucht tritt häufig nicht isoliert auf, sondern geht oft mit Burnout und Depression einher. Alkohol wird dabei – so die Ärztezeitung – häufig als „Selbstmedikation“ eingesetzt, führt aber gleichzeitig regelhaft zu depressiven Verstimmungen. Dadurch geraten Betroffene in einen regelrechten „Teufelskreis“, wie Univ. Prof. Michael Musalek in der Fachzeitung berichtet.
Viele Menschen trinken, um „dazuzugehören“ – Alkohol ist Teil des Alltagslebens, der Druck ist groß, das allgemeine Problembewusstsein jedoch gering. Das Alkoholproblem wird von den Betroffenen oftmals lange verheimlicht, da hochgradig schambesetzt. Dadurch resultiert ein Behandlungsverzug von durchschnittlich zehn Jahren. Eine Katastrophe für Erkrankte, denn bei frühzeitiger und regelmäßiger Behandlung kann bei Alkoholabhängigkeit in 80% der Fälle ein Erfolg erzielt werden. Verkennt man das Problem und es wird unzureichend behandelt, sinkt die Erfolgsquote laut Musalek auf 10%.
Ein neuer Behandlungsansatz ist ein reduzierter Konsum, das „kontrollierte Trinken“, gemeinsam mit der Verabreichung von Phramakotherapeutika, die die Produktion von körpereigenen Opiaten im Gehirn unterdrückt, somit bleibt die belohnende und entspannende Wirkung des Alkohols aus. Der Reiz am Trinken wird genommen.
Seitens der Betriebe ist ein ausreichendes Problembewusstsein erforderlich, denn Alkohol und Arbeit passen aus Sicht des Arbeitsschutzes nicht zusammen (stellt unter anderem eine erhebliche Unfallgefahr dar). Sensibilisierung und mehr Awareness von Führung und Mitarbeitenden und eine Handlungsanleitung im Anlassfall geben Sicherheit für alle Beteiligten. Ob in einer Betriebsvereinbarung oder einem Ablaufplan festgelegt, stellt sie eine wichtige Hilfestellung im Umgang mit erkrankten Mitarbeiter*innen dar.
Tipp-Download:
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Foto: unsplash.com/Kaley/Dykstra
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