AMD-Sondertipp 2019
Sicher Arbeiten mit Alkylatbenzin
Alkylatbenzin ist benzolarmer bzw. benzolfreier Benzin, welcher sowohl zur Verwendung in Zweitakt- als auch zur Verwendung in Viertaktmotoren angeboten wird. Er stellt damit eine brauchbare und leicht verfügbare Alternative zu Benzin von der Tankstelle dar (wird in fast allen Baumärkten und im Fachhandel verkauft).
Für alle Betriebe gilt:
Handgeführte zweitaktmotorbetriebene Arbeitsmittel dürfen nicht mehr mit Benzin betrieben werden. Das sind etwa Kettensägen, Motorsensen, Freischneider, Heckenscheren, usw. Zweitaktmotoren haben konstruktionsbedingt durch die so genannten Spülverluste einen höheren Anteil an unverbranntem Benzin in den Abgasen, welche dann bei handgeführten Geräten auch noch in Kopfnähe entweichen. Dadurch kommt es zu einer höheren Belastung des Anwenders mit dem krebserzeugenden Benzol aus Tankstellenbenzin.
Alle viertaktbetriebenen Arbeitsmittel und Fahrzeuge dürfen nach wie vor mit Benzin von der Tankstelle weiterbetrieben werden. Das sind etwa Rasenmäher, Schneefräsen, usw. Da Alkylatbenzin auch für diese viertaktbetriebenen Geräte verfügbar ist, sollte aus gesundheitlichen Überlegungen auch in dem Bereich ein Umsteigen in Betracht gezogen werden.
Für das Land Salzburg und die Gemeinden gilt:
Das Bedienstetenschutzgesetz kennt keine Ausnahmegenehmigung für Benzol zur Verwendung in Arbeitsmitteln. Es gilt hier das Substitutionsgebot. Wenn gefährliche und krebserzeugende Stoffe verwendet werden, dann muss überprüft werden, ob diese nicht durch
nicht gefährliche oder weniger gefährliche Stoffe ersetzt werden können. Sobald Ersatzstoffe vorhanden sind, die ein gleichwertiges Arbeitsergebnis möglich machen, sind diese zu verwenden. Das gilt generell für alle Anwendungen.
Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.
Tipp-Download:
201907_NEU_AMD_Tipp_Alkylatbenzin
Mögliche Probleme bei der Umstellung:
Erfahrungsberichte zeigen, dass ein hoher Prozentsatz alter Geräte die Umstellung nicht, bzw. nur nach einem relativ hohen Aufwand für die Vorbereitung auf die Umstellung (Ausbau/Reinigung der Kolben, Kolbenringe und des Zylinderkopfes) überstehen werden. Um Schäden soweit wie möglich zu vermeiden, sollte daher beim Hersteller oder im Fachhandel nachgefragt werden, ob es Empfehlungen gibt, wie die Umstellung am besten durchgeführt werden soll.