Der AMD-Tipp 12/2024 von Dr. Gerda Weiss
Der AMD-Salzburg empfiehlt
den „Dry January“
„Prinzipiell ist es immer sinnvoll, eine Zeit lang vollständig auf Alkohol zu verzichten, um das eigene Trinkverhalten selbstkritisch zu betrachten – auch, wenn der Konsum generell unproblematisch ist“, sagt AMD-Salzburg-Arbeitsmedizinerin Dr. Gerda Weiss. Sie spielt damit auf den Trend des „Dry January“ – zu Deutsch: trockener Jänner – an, bei dem immer mehr Menschen im Jänner bewusst gar keinen Alkohol trinken. „Dabei muss es natürlich nicht der Jänner sein, aber im Rahmen einer Initiative fällt der Verzicht, der allen guttut, vielleicht leichter und trifft sich zudem eventuell auch gut mit etwaigen Neujahrsvorsätzen“, so die Ärztin.
Schon nach kurzer Zeit ohne Alkohol kann es mehr oder weniger ausgeprägte Verbesserungen geben, die natürlich immer auch vom vorangegangenen Trinkverhalten abhängen. Bereits nach zwei Wochen des kompletten Verzichts können folgende gesundheitliche Vorteile auftreten:
- Besserer und tieferer Schlaf
- Einfachere Gewichtsabnahme durch reduzierte Kalorienzufuhr
- Bessere Leistungsfähigkeit
- Stressabbau
- Verbesserung des Immunsystems
Nach vier Wochen komplett ohne Alkohol, können folgende Punkte noch hinzukommen:
- Gesenkter Blutdruck
- Besseres Hautbild
- Gesteigerte Lebensenergie
Generell wird davon ausgegangen, dass fünf bis zehn Prozent aller Beschäftigten einen problematischen Alkoholkonsum haben, der bei, bzw. über der Gefährdungsgrenze von 60 Gramm Alkohol pro Tag bei Männern (etwa 1,5 Liter Bier), bzw. 40 Gramm Alkohol pro Tag bei Frauen (etwa 1 Liter Bier) liegt. Und dieser Konsum führt wiederum zu entsprechenden negativen Auswirkungen am Arbeitsplatz: Leistung, Konzentration und Aufmerksamkeit sinken, Fehler passieren häufiger, die Unfallgefahr steigt und Qualitätsstandards werden nicht eingehalten.
„Zudem ist am Arbeitsplatz auch die ‚Co-Abhängigkeit‘ ein großes Problem“, sagt Dr. Gerda Weiss, denn: „Arbeitskolleg*innen wissen oft um das Problem, sprechen es aber nicht an, schauen weg und kompensieren meist längere Zeit die schlechte Arbeit von Betroffenen.“ Und genau diese „Co-Abhängigkeit“ gilt es unbedingt zu vermeiden. Dabei hilft es, den/die Kolleg*in frühzeitig anzusprechen und/oder den Verdacht Vorgesetzten mitzuteilen. „Jede Art von rechtzeitigen Gesprächen ist dabei gut und wichtig“, weiß die Arbeitsmedizinerin. Auffälligkeiten, die auf einen übermäßigen Alkoholkonsum hinweisen, können häufigeres unentschuldigtes Fehlen, Fehltage rund um Wochenenden, kleinere Unfälle, schlechtere Leistung, mangelnde Flexibilität oder sogar eine merkliche „Fahne“ sein.
Fotos: AdobeStock/549497268 und AMD Salzburg
Hier finden Sie den Tipp des Monats Dezember 2024 als Download (PDF).
Details zur AMD-Salzburg-Arbeitsmedizin gibt es hier.
Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.