AMD-Tipp März 2022
So geht es nach Long Covid
zurück an den Arbeitsplatz
Virusinfektionen können bei Menschen eine ganze Reihe an langfristigen Symptomen auslösen, die im schlimmsten Fall die Arbeitsfähigkeit stark beeinträchtigen oder das Arbeitsleben sogar komplett auf Eis legen. „Dabei handelt es sich überwiegend um körperliche Symptome und Menschen, die darunter leiden, müssen ernst genommen werden“, sagt AVOS-Vorstandsmitglied und AMD-Arbeitsmedizinerin Dr. Ortrud Gräf und ergänzt: „Betroffene dürfen keinesfalls stigmatisiert werden!“
Konkret ist hier die Rede vom so genannten „Fatigue Syndrom“ – also körperlicher „Müdigkeit“, bzw. Erschöpfung. Aktuell ist aufgrund der Fallzahlen der Begriff „Long Covid“ in den Vordergrund gerückt, aber auch andere Viruserkrankungen wie das Pfeiffersche Drüsenfieber (EBV – Epstein-Barr-Virus) können langfristige Folgen auslösen. Dazu zählen – sowohl nach Covid-19, als auch nach anderen Krankheiten – unter anderem:
- Allgemeine Müdigkeit und Erschöpfung, Muskelschwäche, Gelenkschmerzen und allgemeines Unwohlsein.
- Probleme mit den Atemwegen wie Kurzatmigkeit, Atemnot, Atembeschwerden und Husten.
- Störungen des Geschmacks– und Geruchssinns und/oder Schwindel
- Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System, Schmerzen im Brustbereich, Herzklopfen oder Gerinnungsstörungen.
- Beeinträchtigungen des Nervensystems wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme.
- Weitere Symptome wie Haarausfall, Nierenerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Angstzustände und/oder depressive Verstimmungen.
„Wichtig sind eine frühzeitige Diagnose und eine frühzeitige Behandlung“, so Dr. Gräf. Betroffene sollten „wortwörtlich vom Kopf bis zu den Zehen untersucht werden.“ Wer sich nach einem längeren Krankenstand noch nicht fit fühlt, kann auch vor Arbeitsantritt den AMD Salzburg kontaktieren. „Idealerweise sollte die Arbeitsfähigkeit vorab erhoben werden, um den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu planen.“
Der Rückkehr-Prozess an den Arbeitsplatz erfolgt Schritt für Schritt nach einer umfassenden Diagnose, die von Hausärzt*innen gemeinsam mit Fachärzt*innen interdisziplinär erstellt wird. Anschließend werden durch den AMD Salzburg folgende Punkte individuell mit den Betroffenen geklärt:
- Arbeitsfähigkeit: Diese wir anhand des „Work-Ability-Index“ getestet.
- Wiedereingliederungsteilzeit: Diese schrittweise Steigerung bis hin zur Normalarbeitszeit kann beim erneuten Einstieg in das Arbeitsleben helfen.
- Arbeitsplatzgestaltung: Organisatorisch können etwa die Stunden reduziert und Pausen ausgedehnt werden. Technisch geht es um möglichst perfekt eingerichtete Arbeitsplätze oder mögliche neue Aufgaben im Betrieb, etwa, ob ein Werkstatt-Arbeitsplatz gegen einen Büroarbeitsplatz getauscht werden kann.
Hier finden Sie den Tipp des Monats März 2022 als Download (PDF).
Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.
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