AMD-Tipp des Monats
Gutes Raumklima senkt
nicht nur das Infektionsrisiko
August 2021
Auch, wenn die Corona-Pandemie die Raumluft – und damit das Raumklima – vermehrt in den Fokus gerückt hat, bringt eine „gute“ Arbeitsumgebung neben geringerem Infektionsrisiko zahlreiche weitere Vorteile. Generell gibt es natürlich auch bei diesem komplexen Thema unterschiedliche Ansätze und Erkenntnisse, wobei die AMD-Arbeitsmediziner*innen hier einige der wichtigsten Punkte zusammenfassen.
In der Literatur wird für Innenraum-Arbeitsplätze meist eine relative Luftfeuchte von 40 bis 60 Prozent als Optimum genannt, was sich auch mit einer Yale-Covid-19-Studie zu möglichst geringem Ansteckungsrisiko in Innenräumen deckt. Speziell für den Schutz der Augen gelten 50 bis 80 Prozent als gute Werte. Wie wichtig das Raumklima generell ist, zeigt etwa eine Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, die zu dem Ergebnis kommt, dass ein direkter Zusammenhang zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Atemwege, der Augen und der Haut besteht. Dementsprechend lassen sich durch gutes Raumklima auch Fehlzeiten verringern.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber, dass vor allem Luftfeuchte individuell betrachtet wird, um – auf die jeweiligen Arbeitsplätze bezogen – den besten Kompromiss zu finden. Als Sofortmaßnahmen können hier mit teils einfachen Mitteln bereits gute Effekte erzielt werden:
- Lüften! Das A und O des Raumklimas ist die Belüftung. Dabei müssen nicht unbedingt technische Geräte wie Klimaanlagen vorhanden sein. Auch regelmäßiges Lüften durch offene Fenster erzielt hier bereits gute Effekte. Dabei ist allerdings auf die Zugluft und eine entsprechende Exposition der Mitarbeitenden zu achten. Das Lüften sollte unter
- Kolleg*innen immer abgestimmt werden. Stoßlüften bietet sich am besten an, wenn sich Mitarbeitende vorübergehend nicht im Raum befinden.
- Sollten Filtersysteme vorhanden sein, müssen diese regelmäßig gewartet werden. Auch hier lassen sich Optimierungsschritte setzen, um für die Mitarbeitenden das Beste herauszuholen.
- Wenn bei vorhandenen technischen Anlagen möglich, sollte die Luftfeuchte entsprechend eingestellt werden. Der AMD Salzburg empfiehlt hier Werte zwischen
50 und 60 Prozent. - Bei geplanten Umbauarbeiten und Neugestaltungen in Betriebsräumen, empfiehlt es sich, das Raumklima von Beginn an zu bedenken und in die Planungen einfließen zu lassen.
Weitere Details dazu finden Sie auch im AMD-Tipp des Monats Juli 2020, im „Merkblatt M 910“ der AUVA zur „Lüftung am Arbeitsplatz“ und in der „Gesamten Rechtsvorschrift für Arbeitsstättenverordnung“.
Hier finden Sie den Tipp des Monats August als Download (PDF).
Für weitere Informationen stehen Ihnen Ihre Präventivkräfte des AMD Salzburg gerne zur Verfügung.