Im Zuge der umfassenden Evaluierung der psychischen Belastung in der AK Salzburg wurden mit Unterstützung der Arbeitspsychologie des AMD Salzburg Maßnahmenworkshops durchgeführt, in denen die Ergebnisse der Befragung von den Mitarbeitenden reflektiert, Belastungen konkretisiert und umsetzbare Maßnahmen in den Workshops abgeleitet werden. Diese dauern in der Regel 4 Stunden und sind in zwei Teile „gesplittet“. In der ersten Hälfte diskutierten die Mitarbeitenden ohne Führungskraft mit mir und Sabine Payreder, von der Personalentwicklung der AK, ihre Belastungen und erarbeiten Maßnahmenvorschläge. Hintergrund ist das Ermöglichen einer offenen Gesprächsatmosphäre.
Die Vorschläge wurden im zweiten Teil der Führungskraft präsentiert, die dann zum Workshop dazu kamen und gemeinsam mit den Mitarbeitenden nächste Lösungsschritte festlegten. Dabei nahm ich als Arbeitspsychologe eine neutrale, vermittelnde Rolle im Sinne des Interessensausgleichs ein. Es wurden nun bereits mit den meisten Abteilungen der AK diese Workshops durchführt und zahlreiche, ganz konkrete To Dos, mit Verantwortlichen und zeitlichem Rahmen bis zur Umsetzung erstellt. Damit dieses Workshop-Format tatsächlich gut funktioniert, bedarf es gründlicher Vorbereitung. Dazu gibt es vorab mit jeder Führungskraft einen Einzel-Beratungstermin, in dem die organisatorische Bedingungen geklärt, gemeinsam das Befragungsergebnis diskutiert und offene Fragen behandelt werden. Gerade in diesen Gesprächen hat es sich als hilfreich erwiesen, Emotionen anzusprechen, denn auch Führungskräfte haben Wünsche, Erwartungen und Ängste. So vorbereitet sind diese gewappnet für den Workshop und das Feedback der Mitarbeitenden. Selbstverständlich besteht ebenso für diese die Möglichkeit, anonym ein arbeitspsychologisches Einzelgespräch in Anspruch zu nehmen, um Themen anzusprechen, die für eine Gruppendiskussion ungeeignet sind. Dabei ist die Vertraulichkeit durch den Arbeitspsychologen – gesetzlich vorgeschrieben – oberstes Gebot.
Die informellen Rückmeldungen bestätigen uns bisher die richtige Wahl dieser Vorgehensweise. Als nächster wichtiger Schritt steht nun die Umsetzung des Geplanten an, die auch von unserer Seite durch die Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie begleitet wird.