Mit der Impfung gegen FSME sollte noch vor der warmen Jahreszeit begonnen werden, rät Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und geht selbst mit gutem Beispiel voran. Im Vorjahr wurden im Land Salzburg sieben FSME-Erkrankungen diagnostiziert, österreichweit waren es insgesamt 93 Erkrankungsfälle und ein Todesfall. Der einzige Schutz vor einer Infektion mit der gefährlichen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, kurz FSME, ist die Impfung. "Jetzt ist der Zeitpunkt günstig, um sich impfen zu lassen, denn die erste Impfung sollte noch vor der warmen Jahreszeit erfolgen", appellieren Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und Landessanitätsdirektorin Heidelinde Neumann (Foto) an das Gesundheitsbewusstsein der Salzburgerinnen und Salzburger.
„Auch bei mir war heuer wieder eine Auffrischungsimpfung fällig. Selbstverständlich habe ich diese zeitgerecht durchführen lassen, zumal ich mich sehr gerne in der freien Natur aufhalte und daher ein wirksamer Schutz besonders wichtig ist“, so Stöckl. Er und Neumann wiesen auf die jährliche FSME-Impfaktion der Apotheken hin, die heuer von Anfang Februar bis Ende August läuft. Während dieses Zeitraums ist der Erwachsenen-Impfstoff in den Apotheken zum verbilligten Preis von 34,80 Euro sowie der Kinder-Impfstoff um 30,30 Euro erhältlich. Darüber hinaus gewähren fast alle Krankenkassen einen Kostenzuschuss, der direkt in der Apotheke vom Aktionspreis abgezogen wird.
Drei Impfungen für Grundimmunisierung
Empfohlen wird die Impfung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Für eine Grundimmunisierung sind drei Teilimpfungen notwendig: Die erste Impfung soll möglichst noch vor der warmen Jahreszeit stattfinden. Die zweite Impfung sollte einen Monat (frühestens 14 Tage) danach erfolgen. Die dritte Impfung erfolgt dann nach einem Jahr.
Impfabstände für Auffrischungsimpfung
Um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten, sind danach regelmäßig Auffrischungsimpfungen erforderlich. Eine Auffrischungsimpfung wird beim ersten Mal nach drei, danach alle fünf Jahre empfohlen. Ab einem Alter von 60 Jahren sollte man, wegen des im Alter schwächeren Immunsystems, wieder alle drei Jahre zur Auffrischungsimpfung gehen.
FSME wird durch Viren (meistens über infizierte Zecken) übertragen und greift das Zentralnervensystem an. Die Folgen können schwerwiegend sein: grippeartige Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen und Kopfweh und im schlimmsten Fall eine Entzündung der Gehirnhaut und des Gehirns sowie des Rückenmarks. Für zwei Prozent der Erkrankten verläuft die Krankheit tödlich.
Geeignete Kleidung kann schützen
Hauptsächlich leben Zecken im Gras oder auf Sträuchern und werden von Menschen, aber auch Haustieren abgestreift. Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es nicht. Nach längerem Aufenthalt im Grünen ist die Kontrolle auf einen möglichen Zeckenbefall ratsam. Auch durch geeignete Kleidung kann man sich bis zu einem gewissen Grad vor einem Zeckenstich, umgangssprachlich Zeckenbiss, schützen. Empfohlen werden lange Ärmel und lange Hosen sowie möglichst helle Kleidung, um eventuelle Zecken leichter erkennen zu können.
Zecke möglichst rasch entfernen
"Wenn es zu einem Zeckenbiss kommt, sollte die Zecke ohne zusätzliche Maßnahmen und am besten mit einer im Fachhandel erhältlichen Zeckenpinzette entfernt werden. Je früher dies geschieht, desto unwahrscheinlicher ist eine Infektion mit dem FSME-Virus, vor allem aber auch mit Borrelien", so Neumann.
Borrelien sind Bakterien, die ebenso schwerwiegende Erkrankungen des zentralen Nervensystems aber auch des Herzmuskels verursachen können. Gegen Borrelien gibt es derzeit in Europa noch keine Impfung. Bei Auftreten der "Wanderröte" – einem roten, sich vergrößernden Fleck – sollte auf alle Fälle ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Gegen die Erkrankung durch Borrelien gibt es eine wirksame Therapie mit Antibiotika. Bei einer FSME-Erkrankung können jedoch nur die Krankheitssymptome, nicht jedoch die Krankheit selber behandelt werden. Daher ist die Impfung der einzig mögliche Schutz vor FSME. 170228_40 (sab/)
Quelle: Landeskorrespondenz