Spiele haben in der Therapie für Kinder mit Entwicklungsstörungen von AVOS Prävention & Gesundheitsförderung in Seekirchen eine zentrale Bedeutung. Mit Hilfe von gezielten Spieleinheiten mit Logopädin Ulrike Schafhauser und Ergotherapeutin Alexandra Mondini lernen die Kleinen einerseits Begriffen einen Bezug zu geben, andererseits aber auch Handlungen und deren Folgewirkungen abzuschätzen: „Spielen ist Lernen und die eigentliche Sprache des Kindes“, erklärt Ulrike Schafhauser. Das Besondere am Spielen sei, dass Kinder von sich aus die Fähigkeiten lernen können, die sie für ihre Entwicklung brauchen. In der Therapie haben die Kinder daher die Möglichkeit Alltagssituationen und Begriffe stressfrei anhand von Spielen zu üben. „Ein Kind lernt über das Ausprobieren und über das Tun, der AHA-Effekt ist enorm wichtig“, betont Alexandra Mondini.
Die Therapie für Kinder mit Entwicklungsstörungen wird seit Jahresbeginn 2013 in der AVOS-Therapiestelle in Seekirchen kostenlos angeboten. Mehr Informationen und Anmeldung unter: Tel.: 06212/29675, E-Mail: avos-flachgau@avos.at.
Eine Sprachentwicklung ist ohne Spielentwicklung nicht möglich, da es immer auch einen Bezug braucht, erklärt Logopädin Ulrike Schafhauser und verdeutlicht dies folgendermaßen: „Was passiert wenn ich einen Turm zu schwer belade und er fällt um? Bumm!“ Durch die Erklärung des Resultats ihrer Handlung lernen die Kinder auch die Handlung selbst zu verstehen und zu erklären: „Das Wort ,Begriff‘ kommt von ,greifen‘ und so besteht die Sprache auch aus vielen Symbolen“, so Schafhauser. Aus ergotherapeutischer Sicht bietet das Überladen eines Turms die Möglichkeit dem Kind einen Handlungsplan zu vermitteln: „Wenn ich den Turm mit einem kleinen Baustein belade, hält er stand, wenn ich auf die Turmspitze aber einen zu großen Baustein gebe, fällt er um. Das Kind muss also lernen, wie groß der Baustein sein darf, sodass der Turm nicht umfällt“, erläutert Ergotherapeutin Alexandra Mondini das Lernziel.
Die Wahl des Spiels hängt vom Kind und dessen Störung ab. So brauchen manche Kinder ritualisierte Abläufe und entsprechende Spiele, während andere ihre Spiele frei wählen können. „Ein Kind das beispielsweise Defizite im Wortschatz-Bereich aufweist, lernt beim Wiederholen von Spielsequenzen neue Begriffe und diese auch anzuwenden“, erklärt Logopädin Ulrike Schafhauser. Bei einem unruhigen Kind versucht Ergotherapeutin Mondini vor allem die Körperwahrnehmung positiv zu beeinflussen, damit das Kind mehr Gespür für sich selbst entwickelt.
Erfolgreiche Therapie für Kinder mit Entwicklungsstörungen im Vorschulalter von AVOS
AVOS Prävention & Gesundheitsförderung bietet im Auftrag der Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) und des Landes Salzburg im gesamten Bundesland Unterstützung für Kinder mit Entwicklungsstörungen. Die Therapie richtet sich an Kinder im Kindergartenalter bzw. in der Vorschule/1. Klasse Volksschule, die nicht altersgemäß entwickelt sind. Bei Defiziten auf sprachlicher, motorischer oder visueller Ebene, kann diese gezielte Therapie den betreffenden Kindern helfen, diese Störungen bis zum Schuleintritt zu beheben oder damit umgehen zu lernen. In der Therapie werden die Kinder von ErgotherapeutInnen und LogopädInnen betreut, eine Zuweisung ist nur durch niedergelassene KinderärztInnen mit Kassenvertrag und eigenen Verordnungsformularen möglich. Bei WahlärztInnen ist die Chefärztliche Bewilligung nötig.
Finanziert wird Therapie vom Gesundheitsressort des Landes Salzburg, von der SGKK und den Sonderversicherungsträgern. Für die Eltern entsteht kein Selbstbehalt. Alle Therapie-Stellen im Bundesland Salzburg.