AVOS bietet bereits seit 1997, im Auftrag des Landes Salzburg und der Sozialversicherungsträger, Schulungen für Menschen, die an Diabetes Typ II erkrankt sind an. Ab 2015 werden diese Schulungen entsprechend den aktuellen medizinischen Erkenntnissen auf neue Beine gestellt. Das bisherige Düsseldorfer Schulungsmodell wird durch eine Kombination aus Medias 2 und DiSko abgelöst.
AVOS, das Land Salzburg und die Sozialversicherungsträger gehen somit einen neuen, innovativen Weg in der Begleitung und Schulung von den betroffenen Menschen.
In einer 2-tägigen Fortbildungsveranstaltung, vom 3. bis 4. Oktober 2014, wurden die DiabetesberaterInnen bei AVOS nun in die beiden Modelle eingeführt. Mit dieser Fortbildung ist die Basis für die Neustrukturierung der Schulungen im Bundesland Salzburg gelegt.
Medias 2 ist ein evidenzbasiertes modulär aufgebautes Schulungskonzept, das die erkrankten Menschen dazu anregt, über ihr eigenes Gesundheits-Verhalten nachzudenken und aktiv Schritte für eine eigenverantwortliche und ihren individuellen Bedürfnissen entsprechende Behandlung ihres Diabetes Typ II zu setzen. Neben Ernährung, Alltagsgestaltung, usw., ist Bewegung ein wesentliches Standbein der modernen, auf Lebensstiländerung basierenden Diabetestherapie. Den Schulungsteilnehmenden wurde deshalb gezeigt, wie sie in ihren Schulungen künftig aktiv vermitteln können, wie man mehr Bewegung in den Alltag integriert. Dazu wurden die DiabetesberaterInnen auch in DiSko geschult.
Dabei handelt es sich nicht um ein Tanzprojekt – obwohl die Bewegung beim Tanz durchaus auch als gesundheitsfördernd angesehen werden kann – DiSko ist vielmehr ein Akronym für „Wie Diabetiker zum Sport kommen“, wobei der Begriff Sport hier sehr breit gefächert ist. Das Hauptaugenmerk liegt bei Bewegung im Alltag und den Möglichkeiten, wie jede/r unabhängig von der eigenen Fitness mehr Bewegung in seinen/ihren Alltag einbauen kann – idealer Weise gekoppelt mit einem kleinen Krafttraining.
Der Wert von Bewegung in der Diabetestherapie erhält in der Schulung NEU durch das eigene Modul DiSko die Wichtigkeit, die ihr zusteht.
Erster Schritt für die Neuorientierung der Schulungen gesetzt
Auch bei der Fortbildung der 12 DiabetesberaterInnen gehörte DiSko zum Schulungsprogramm. Und weil Gelerntes in den Köpfen am besten durch aktives Tun verankert bleibt, ging es auch gleich los, vom Kieselgebäude, an der Salzach entlang, in Richtung Zentrum. In insgesamt 30 Minuten – eine Viertelstunde in jede Richtung – ergingen sich die DiabetesberaterInnen den aktiven Teil von DiSko.
Dr. Rüdiger Klare (auf ihn geht die Entwicklung von DiSko zurück) und Dr. Peter Borchert haben beide viele Jahre Erfahrung in der Begleitung von Menschen die an Diabetes Typ II erkrankt sind. Gemeinsam führten sie schwungvoll durch den Freitagvormittag. Das empfand auch Olga Schiefer, Diabetesberaterin in der Ordination Dr. Rohrmoser in Altenmarkt so: „Das DiSko-Programm ist ein sehr interessantes und praktisches Bewegungsprogramm, das man gut in die Schulung einbauen kann. Es animiert dazu, wieder mehr Augenmerk auf den Bewegungsteil zu legen und weiterzugeben, wie wichtig regelmäßige Bewegung ist – und wie viele Möglichkeiten es dazu gibt.“
Den restlichen Freitag und den gesamten Samstag widmete sich das Team der DiabetesberaterInnen dem Thema Medias 2. Mit Dipl. Psychologe Berthold Maier tauchten die DiabetesberaterInnen mit viel Begeisterung in die Thematik der alltagsorientierten, handlungsorientierten und praktischen Diabetestherapie ein. Situationen aus dem Schulungsleben der BeraterInnen wurden gleich aufgegriffen und gemeinsam bearbeitet. Diabetesberaterin Olga Schiefer zeigt sich begeistert: „Medias 2 ist ein sehr ausführliches Programm mit guten Möglichkeiten, die einzelnen Module zu gestalten. Es hat mich zum Nachdenken über eingefahrene Gewohnheiten angeregt.“
So mit neuem Wissen und Fertigkeiten ausgerüstet sind die DiabetesberaterInnen für die Neuausrichtung der Schulungen gewappnet.
Finanzielle Unterstützung ermöglichte die Fortbildung
Ein großer Dank an die Firmen Sanofi-Aventis, Novo Nordisk, Johnson & Johnson, BAYER, Roche Austria, Abbot, Menarini und MedTrust, durch deren großzügige Unterstützung diese Fortbildungsveranstaltung erst möglich wurde.